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Notendruck

Bloggerin Mona vor einer Steintreppe und Sonnenstrahlen.

Autor:
Mona

Rubrik:
studium

19.04.2023

Mein erstes Semester an der Uni ist nun vorbei, die ersten Klausuren sind geschrieben und allesamt bestanden. Ich bin wirklich froh, ohne große Hindernisse einen guten Einstieg in das Studierendenleben gefunden zu haben – und dennoch ist die Freude nicht uneingeschränkt.

Aus meiner Schulzeit bin ich es gewohnt, ohne Probleme in Arbeiten und Tests, ohne viel zu lernen, alles zu bestehen und dabei auch noch recht gut abzuschneiden. Mir fiel nichts wirklich schwer, auch wenn ich natürlich meine Lieblingsfächer hatte und diejenigen, die ich nicht so gerne mochte. Vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern war ich immer mit bei den besseren Schüler:innen.

Das Studium, das ich mir ausgesucht habe, ist nicht unbedingt eines der leichtesten. Elektrotechnik gehört zu einem Studiengang mit einer hohen Abbrecherquote, ob wegen falscher Vorstellungen oder zu hoher Anforderungen – die Gründe sind verschieden. Ich könnte also eigentlich schon stolz auf mich sein, wenn ich überhaupt mein Studium durchziehe und den Bachelor schaffe. Die Nachfrage nach Elektroingenieurinnen und Elektroingenieuren ist ohnehin größer als das Angebot.

Dennoch kann ich mich nicht so über die Noten, die ich erreicht habe, freuen, wie ich es gerne würde. Ich tauschte mich mit einigen meiner Freunde aus der Uni aus und erfuhr, wie gut sie abgeschnitten hatten – und auch, wenn ich das wirklich nicht wollte, machte sich ein Gefühl der Enttäuschung in mir breit. Zu wissen, die anderen waren teils deutlich besser als ich in den Klausuren, zeigte mir, dass eine bessere Note möglich gewesen wäre. Und heute ärgere ich mich darüber. Wie das immer so ist, fielen mir einige meiner Fehler direkt nach der Klausur ein und der Ärger über mich selbst wurde nur noch größer. Ich wusste, wie viele Stunden Arbeit ich ins Lernen gesteckt und dass ich mein Bestes gegeben hatte. Zufrieden war ich damit trotzdem nicht.

Auch wenn mir eigentlich niemand wirklichen Druck macht, gute Noten zu schreiben, ist das Wissen, dass meine Freunde besser waren, schwer für mich zu verarbeiten. Natürlich freue ich mich für sie, dennoch ärgere ich mich über mich selbst, da ich das nicht von mir gewohnt bin. Auch wenn ich das eigentlich nicht möchte, ist das wohl ein Gefühl, mit dem ich in Zukunft umzugehen lernen muss.