Rubrik:
studium
26.10.2024
Autor:
Maya
Rubrik:
studium
26.10.2024
Für viele neue Studierende haben bereits die Orientierungswochen begonnen oder sie stehen unmittelbar bevor. Von allen Seiten wird seit jeher den „Erstis“ ans Herz gelegt, die angebotenen Aktivitäten wahrzunehmen und mit möglichst vielen Kommiliton*innen mindestens einmal gesprochen zu haben. Zudem ermöglichen die unterschiedlichen Events erste Erfahrungen mit dem Campus, der noch fremden Stadt und dem Leben an der Universität. Die durchdachten Programme zogen sich bei uns von ausgiebigem Picknicken auf den Campuswiesen bis hin zu abendlichen Kneipentouren und vielem mehr. Tatsächlich nahm ich an fast allen Programmpunkten teil, fand schnell Anschluss und schloss Freundschaften mit Gleichaltrigen aus meiner Fakultät.
Allerdings war nach einigen Tagen des Small Talks und der intensiven, langen Angebote meine „soziale Batterie“ bei ungefähr null. Doch trotz mentaler Taubheit drängte mich meine Angst, etwas zu verpassen, wieder umso schneller aus dem Bett und raubte mir meinen wohlverdienten Schlaf und die benötigte Zeit, um sich auszuruhen. Was, wenn ich bei der Stadtrallye eine neue Freundin kennenlerne? Wann bekomme ich noch mal die Chance, bei einer Bootsfahrt so viele Kommiliton*innen kennenzulernen? Wenn ich diese Feier verpasse, werde ich das für immer bereuen!
Retrospektiv betrachtet bereue ich es nicht, die meisten Angebote wahrgenommen zu haben. Doch zur Ruhe zu kommen und ein paar Aktivitäten auszusetzen hätte vermutlich ebenfalls nicht geschadet, denn oft bleibt Vieles bei Oberflächlichkeiten. Es ist vollkommen menschlich, sich nicht mit allen auf Anhieb zu verstehen oder lediglich über das Wetter zu reden. Obwohl die Orientierungswoche meine Freundschaften geschaffen und gefestigt hat und ich sie jedem Ersti wärmstens empfehle, steht unser Wohlbefinden an erster Stelle. Erzwingt keine Freundschaften oder Gespräche, sondern bleibt euch treu und habt den Mut, die Angst, etwas zu verpassen, hintanzustellen. Gleichzeitig ist Offenheit ein weiteres Muss. Das Wort zu ergreifen, Fragen zu stellen oder neue Leute mit in das Gespräch einzubeziehen, förderten das Klima untereinander und animierte andere Personen, sich ebenfalls zu öffnen, was zu innigeren Beziehungen führte. Ich manövrierte mich also durch die Aktivitäten, versuchte, gewisse Oberflächlichkeiten hinzunehmen und offen für andere zu sein. Dadurch hatte ich persönlich eine schöne und vor allem erfolgreiche Orientierungswoche und ich hoffe, dass werdet ihr ebenfalls haben.
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