Rubrik:
studium
24.01.2024
Autor:
David
Rubrik:
studium
24.01.2024
Es gibt wieder Neuigkeiten zum Stand meines Auslandspraktikums. Nachdem ich im Juni letzten Jahres die ersten Bewerbungen versendet habe und erst mal nur eine überschaubare Anzahl an Antworten zurückbekam, hatte ich doch etwas Glück. Die Friedrich-Ebert-Stiftung in Quito bot mir an, im neuen Jahr das Praktikum bei ihnen zu absolvieren. Auch das Bewerbungsgespräch lief sehr gut und ich war froh, endlich verbindlich meinen Studienverlauf planen zu können.
Also ergab es sich, dass ich zuerst die Bachelorarbeit schreiben und danach die letzten ECTS-Punkte für das Pflichtpraktikum im Ausland sammeln würde. Spätestens im Herbst 2024 sollte dann der Master (auch wenn ich mir über das Fach noch nicht komplett sicher bin) beginnen können. Bis letzte Woche lieferten mir die verbindliche Buchung des Fluges und die Vorbereitungen auf das Praktikum etwas Abwechslung im Alltag mit der Bachelorarbeit und stimmten mich hoffnungsvoll für die kommenden Monate. Doch am Montagmorgen reichte ein Blick auf mein Handy – und all das änderte sich schlagartig.
Ein Bandenboss wurde aus einem Hochsicherheitsgefängnis befreit und im ganzen Land kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen mehrerer krimineller Gangs gegen den Staat und die Zivilbevölkerung. Im Zuge dessen rief der Präsident umgehend für 60 Tage den Notstand im Land aus und gab dem Militär weitreichende Befugnisse. Was nach außen hin „typisch“ für Lateinamerika klingt, ist für Ecuador alles andere als normal. Das Land galt lange als eines der innenpolitisch stabilsten zwischen Kolumbien, Venezuela und Peru. Auch meine Kontakte nach Ecuador bestätigten meine ersten Befürchtungen: Es handelte sich um einen Dammbruch. Obwohl das Zentrum der Gewalt im Süden des Landes bei der Stadt Guayaquil liegt, gab es auch in der Hauptstadt Quito Terroranschläge.
Rein rechnerisch würde ich pünktlich zum Ende des Notstandes mein Praktikum beginnen, aber angesichts der Aussichten, die sich derzeit ergeben, scheint es mir sehr unwahrscheinlich, überhaupt nach Ecuador reisen zu können. Meine Praktikumsstelle habe ich noch nicht kontaktiert (immerhin sind die Menschen vor Ort der Gewalt ausgesetzt und haben Besseres zu tun), aber es scheint, als wäre das Kapitel Auslandspraktikum nochmals schwerer umzusetzen als angenommen. Aktuell kann ich schwer sagen, ob ich es noch mal probieren werde oder was ich überhaupt machen will im Sommer. Das Wichtigste ist es, überhaupt einen Praktikumsplatz zu finden, damit ich meinen Bachelor abschließen kann. Mal sehen, was sich also die nächsten Monate noch entwickeln wird …
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