Rubrik:
orientieren
16.06.2020
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Autor:
Hannes
Rubrik:
orientieren
16.06.2020
Hatten wir uns im ersten Semester noch hauptsächlich mit Wirtschaft, Chemie und Botanik beschäftigt, sollte es jetzt im zweiten Semester wesentlich mathematischer und technischer werden. Fächer wie Statistik, Physik, Informatik und Waldinventur erwarteten mich. Ich habe bis heute die leise Vermutung, dass diese Kombination ganz gezielt getroffen wurde, um ein sogenanntes Rausschmeißsemester zu kreieren.
Wenn man an der TU-München Forstwissenschaften studieren will, reicht die Allgemeine Hochschulreife, der Notendurchschnitt ist egal. Zusammen mit dem Fakt, dass es keine Pflichtveranstaltungen gibt, führt dies zu einer enorm hohen Quote an Parkstudierenden. Das sind Leute, die sich nur wegen Nachweisen fürs Kindergeld o.ä. für ein Studium einschreiben und das Fach eigentlich gar nicht studieren wollen. Von etwa 250 eingeschriebenen Studierenden in der Forstwissenschaft sind überhaupt nur circa 100 zur ersten Prüfung angetreten, vom Rest haben vermutlich die meisten noch nie einen Hörsaal von innen gesehen.
Die 100 tatsächlich Studierenden sind den Verantwortlichen wohl immer noch zu viele. Anders kann ich mir nicht erklären, warum man so viele potenzielle Hassfächer in ein Semester, namentlich das zweite, stecken kann. Hierdurch wird die Frusttoleranz des Einzelnen erprobt und nochmal eindrucksvoll klar gemacht: Mit bloßem durch den Wald laufen und Bäume zum Fällen markieren hat dieses Studium herzlich wenig zu tun.
Wer bis jetzt einer etwas romantischen Vorstellung des Forstwissenschaftlers nachhing, wird in diesem Sommersemester gewaltsam auf den Boden der Tatsachen geholt – und im Zweifel zum Aufhören gezwungen. Tatsächlich besteht diese Feuerprobe nur jeder Zweite. Am Ende der sechs Semester werden sich nur etwa 50 von den ehemals 100 Studienanfängern Bachelor of Science nennen können.
Wie es mir bis jetzt in diesem Rausschmeißsemester ging? Nun, wer meinen Blog schon eine Weile mitverfolgt, wird wissen, dass ich schon ein Jahr Physikstudium in Jena hinter mir habe. Viele der neuen Inhalte sind für mich deshalb ein alter Hut. Mathematische Schreibweisen mit Indizes und Summenzeichen, Beweisführungen und statistische Spielereien wie Standardabweichung sind mir sozusagen schon in Fleisch und Blut übergegangen. Ich schaue deshalb zuversichtlich und entspannt auf die kommenden Monate. MICH werden die Prüfungen diesen Sommer sicher nicht rausschmeißen.
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