Rubrik:
studium
14.04.2021
Autor:
Conny
Rubrik:
studium
14.04.2021
An der Filmhochschule in München habe ich 2017 angefangen zu studieren. Mein Studiengang nennt sich Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik. Es ist ein Diplom-Studium, da meine Hochschule sich nicht an den Bologna-Prozess und die Unterteilung in Bachelor und Master angeschlossen hat. Meine Regelstudienzeit betrug bis vor Kurzem noch neun Semester, wobei vier für das Grundstudium und fünf für das Hauptstudium vorgesehen sind. Bei meiner Bewerbung war das für mich eines der ausschlaggebenden Argumente. In einem künstlerischen Studium birgt es sehr viele Vorteile, sich über einen längeren Zeitraum und ohne nochmaliges Bewerben entfalten zu können. Es nimmt den Druck aus den ersten Studienjahren und ermöglicht ein kontinuierliches Lernen ohne Unterbrechung.
Viele Studierende absolvieren die Filmhochschule nicht in Regelstudienzeit, sondern brauchen länger. Auch ich habe mir schon am Anfang vorgenommen, mein Studium so lange es geht zu nutzen, um möglichst viele Erfahrungen zu sammeln. Denn Filmemachen kann ein langwieriger Prozess sein und um alle Studienleistungen von insgesamt vier Hochschulfilmen zu erbringen, braucht es oft länger als viereinhalb Jahre. Ausreichend Zeit für den Herstellungsprozess zu haben, das kommt jedem Filmprojekt zu Gute. Langzeitstudenten waren früher noch häufiger. Das kommt heute kaum noch vor. Der Freistaat Bayern sieht seine Filmstudierenden nun gerne zügiger abschließen. Ich habe bei uns aber auch noch Leute getroffen, die fast zehn Jahre an der HFF waren. Das hängt sicher unter anderem mit dem Druck und den Sorgen um die Verdienstmöglichkeiten in der Branche zusammen. Im Studium bewegt man sich in einem geschützten Rahmen. „Draußen“, in der freien Wirtschaft, steht man als Berufseinsteiger auf dem Filmmarkt auf einmal vor der herausfordernden Situation, mit dem Filmemachen Geld verdienen zu müssen. Nur wenige wagen diesen Schritt und noch weniger schaffen dies tatsächlich.
Ich befinde mich mittlerweile im achten Semester. Durch die Pandemie jedoch waren mir einige Möglichkeiten verwehrt, Studienleistungen zu erbringen. Und der Freistaat beziehungsweise meine Hochschule kamen mir deswegen großzügig entgegen: Auf meiner Immatrikulationsbescheinigung umfasste meine Regelstudienzeit plötzlich statt der altbekannten neun, ganze zwölf Semester – ein Zugeständnis an die durch Corona erschwerten Umstände. Das erleichterte mich sehr, denn somit musste ich nicht auf umständliche Weise Urlaubssemester oder Ähnliches beantragen, sondern kann nun ganz offiziell länger studieren, meine Filme drehen und auch meine Auslandspläne in Angriff nehmen. Danke!
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