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Schreibprozess

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
studium

25.09.2023

Beim Schreiben von Hausarbeiten gibt es verschiedene Techniken. Letzte Woche entbrannte beim täglichen Mensamahl unter den großen Eichen des Mensagartens eine Debatte über die wohl beste Art, eine Hausarbeit zu schreiben. Dabei fiel mir auf, dass wirklich alle unterschiedliche Ansätze hatten und somit niemand wirklich andere überzeugen konnte. Zuerst gibt es natürlich große Unterschiede in der Zeitplanung: Die eine ist schon fertig, wenn der andere erst anfängt. Ich als großer Prokrastinierer war da schon eher bei Team zwei. Ohne Deadline passiert bei mir normalerweise eher weniger, aber das ist schon seit dem ersten Semester so und wird (immerhin) langsam besser. Manche können nur an einer Hausarbeit arbeiten, andere wiederum freuen sich über die Abwechslung und die Wahl dort weiterzuarbeiten, wo es mehr vorangeht in dem Moment.

Die wohl größten Unterschiede taten sich dann im Detail auf: Wie kommen die Worte auf das Papier? Eine Freundin von mir meinte, dass sie unbedingt etwas schreiben muss, damit sie sich gut fühlt. Also schreibt sie direkt los und korrigiert dann laufend diesen Fortschritt. Für sie funktioniert dieses System anscheinend recht gut, wobei es bei mir direkt zu sehr viel Chaos führen würde. Ein anderer Freund meinte, dass er sich mit Etappenzielen vorarbeitet. Jeden Tag eine Seite, nachdem er seine Infos und Quellen zusammengesucht hat. So hat man ein Ende in Sicht und kommt trotzdem gut voran (solange es sich mit den Seitenvorgaben in Grenzen hält).

Bei mir hat sich mittlerweile ein System entwickelt, das sich nach meinem Gefühl beim Schreiben richtet. Direkt loszuschreiben ist mir zu chaotisch, alles am Ende machen zu unklar, sodass ich viel mit Notizen arbeite. Beim Lesen fallen mir immer wieder interessante Stellen, Zitate oder Gedanken auf, welche ich mir im Text notiere. Die Textdateien oder Internetquellen kommen dann in einen eigenen Ordner und so füllt sich während des Semesters schon langsam das Literaturverzeichnis. Wenn es dann ernst wird mit dem Abgabetermin, suche ich nochmals intensiver in Literaturkatalogen, Bibliotheken oder Datenbanken nach – und so ergibt sich ein umfassendes Bild. Alles, was ich finde, ob relevant oder einfach nur als Funfact, kommt dann in ein Word-Dokument, das ziemlich lang werden kann. Daraufhin mache ich mir immer neue Word-Dokumente auf und ziehe Schritt für Schritt die Infos rüber, welche mir als relevant erscheinen.

Fast schon automatisch ergibt sich innerhalb dieses Prozesses eine Struktur für die Hausarbeit, mit der ich dann anfangen kann zu schreiben. Kapitel für Kapitel kann ich so abarbeiten und habe mir so den großen Schreibprozess kleingestückelt. Das macht es einfacher, in die Materie einzusteigen, und man wird immer wieder belohnt, da es konstant vorangeht. Soweit die Theorie. In der Praxis heißt es aber trotzdem: morgens aufstehen und dransetzen, sonst müssen wieder die altbekannten Nachtschichten eingelegt werden.