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Bachelor live: Semesterroutine

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
studium

14.12.2022

Mittlerweile ist die Halbzeit des Semesters bald angebrochen und es hat sich weitgehend ein neuer Alltag etabliert. Die Findungsphase von Universität, Freizeit und anderen Terminen ist fester Bestandteil jedes Semesters. Das ist natürlich ein Privileg und soll hier auf keinen Fall als Beschwerde verstanden werden. Trotzdem sorgt die alltägliche Routine auch für Entspannung in der Selbstorganisation. Zu Beginn gilt es immer in den Kalender zu schauen, sich die verschiedenen Startpunkte der Veranstaltungen (akademische Viertelstunde oder nicht) zu merken oder andere Sachen zu berücksichtigen. Für das Gehirn ist es dann einfacher, wenn das alles wieder zur Normalität wird.

Belohnt werde ich mit guten bis sehr guten Seminaren. Die Qualität des Seminares und das eigene Interesse sind womöglich die zwei zentralen Aspekte, wenn es um den Modus des Studierens geht. Wenn sie stimmen, dann fällt alles viel leichter. Durch das bestehende Grundinteresse zum Thema wird die Literatur zugänglicher und wenn die Themen des Seminars dann noch qualitativ hochwertig verarbeitet werden, fehlt es an nichts mehr. So habe ich in Soziologie ein Seminar zur Populärkultur belegt, in welchem wir interessante Phänomene wie Deutschrap, die Geissens oder den Tatort soziologisch beleuchten. Die Texte dazu sind keineswegs einfach, aber der abwechslungsreiche Bezug und die Aufbereitung im Kurs sorgen dafür, dass es bei mir bisher in keiner Woche zu organisatorischen Schwierigkeiten in der Vorbereitung kam.

Das ist natürlich nicht immer so und ich werde nochmals explizit an meine Erfahrungen in Valencia erinnert, wo ich in fast jedem Kurs in verschiedenen Nachrichtenfeeds auf sozialen Netzwerken unterwegs war. Gelernt habe ich dadurch nicht viel, aber in den Klausuren wurde ich dafür auch nicht „bestraft“. Der Modus des Studierens war dort auf das Auswendiglernen der Aufschriebe der dozierenden Person fokussiert. Aktives Einbringen war gar nicht vorgesehen. Hier ist das anders. Einerseits würde ich in meiner Fächerkombination in Freiburg gar nicht studieren können, ohne wenigstens aktiv zuzuhören. Der Anspruch ist dafür einfach zu hoch. Außerdem werde ich auch für die aktive Beteiligung am Kurs belohnt. Neben Anerkennung zeigt sich auch klar, dass Redebeiträge, Austausch und Debatte erwünscht sind. Erst dann entsteht das eigentliche Lernklima – eine Kombination aus Interesse und Qualität eben. Dieses Privileg als solches wahrzunehmen und schätzen zu dürfen ist mir persönlich viel wert.