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Bachelor live: Träume - Teil 2

Ein Porträt-Foto von Rosie

Autor:
Rosie

Rubrik:
studium

15.10.2021

Ich hatte erst letztes Jahr im November mit einem A1-Kurs für Französisch begonnen, zum Spaß. Ich rief also das Deutsch-französische Institut meiner Stadt an und fragte, ob es eine Möglichkeit gibt, bis Ende August ein B1-Niveau zu bekommen. „Nein, haha“, sagte die Frau am Telefon zu mir. „Das ist völlig unmöglich!“ nach dem Telefonat habe ich geweint. Ich fühlte mich so entmutigt und machtlos. Doch dann habe ich angefangen zu lernen. Ich habe mir ein dickes Grammatikbuch gekauft, 2 verschiedene Französischkurse gleichzeitig besucht und mir Tandempartner gesucht. Vor einem Monat habe ich dann den TCF tout public absolviert. Mit dem Ergebnis C1. Andere werden einem immer wieder sagen, dass man etwas nicht schaffen kann, dass etwas unmöglich ist. Doch nur weil das für sie stimmt, heißt das nicht, dass das auch auf einen selbst zutrifft. Ich wollte das wirklich, ich habe hart dafür gearbeitet und ich habe es geschafft. Ich bin so stolz darauf! Dieselbe Frau, die mir am Telefon gesagt hat, ich könnte das niemals schaffen, hat mir letztendlich meine Testergebnisse überreicht.

Ich sage das als Ermutigung für alle, die sich nicht trauen etwas zu wagen, weil so viele sagen, es ginge nicht. Es ist definitiv zu früh zu wissen, was wir wirklich wollen. Wir dürfen aber nach dem suchen, von dem wir glauben, dass es uns am glücklichsten macht. Auf diesem Weg sind Fehler kaum vermeidbar, denn das, was wir am meisten wollen, ist nicht immer das, was uns glücklich machen wird und umgekehrt. Ich finde es unglaublich schwer, vermeintlich richtige Entscheidung zu treffen. Es fühlt sich so wichtig an, was mich unglaublich stresst und emotional destabilisiert. Sartre sagte sogar: „Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt“

Natürlich etwas, was nur ein privilegierter weißer Mann sagen kann, aber ich kann dieses Gefühl nachvollziehen. Dazu trägt auch mein ständiges Pendeln zwischen Deutschland und der Schweiz bei, sowie der ständige Liebeskummer wegen der Fernbeziehung.

Ich bin oft frustriert und habe Zukunftsängste, doch das sind nur meine schwachen Momente. Dazwischen bin ich glücklich und zuversichtlich, doch die schwachen Momente gehören auch dazu und sind normal. Meine eigenen Ängste und die meiner Familie sind eine schwere Last. Doch ich bin mir sicher, wenn ich erstmal wieder im Studium „aufgeräumt“ bin, werden diese Gedanken stiller werden.