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Bachelor live: WG-Suche

Ein Porträt-Foto von Enne

Autor:
Enne

Rubrik:
studium

07.04.2021

Ich hatte mich nach langem Überlegen also doch dazu entschieden, zurück in meine Studienstadt zu ziehen. Nach meinem Auslandssemester war ich für eine Weile erstmal wieder zu Hause eingekehrt, um abzuwarten, wie die Situation sich entwickelt. Es war sehr schön, wieder so intensiv Zeit mit meinen Eltern zu verbringen. Wir waren viel spazieren und erkundeten näher die Umgebung, die ich in 18 Jahren dort wohl nie so intensiv wahrgenommen und entdeckt hatte. Trotzdem merkte ich, dass mich die lange Zeit bei meinen Eltern auch in eine recht abhängige und weniger selbstbestimmte Lebensphase zurückwarf, die ich eigentlich bereits hinter mir gelassen hatte. Ich kochte weniger, hatte seltener Kontakt zu Freunden und war auf dem Dorf, wo ich herkomme, generell etwas abgeschottet von der Welt.

Am Anfang noch sehr zaghaft machte ich dann die bekannten Webseiten zur WG-Suche auf und gewöhnte mich langsam an den Gedanken, umzuziehen. Ich hörte auf, den perfekten Zeitpunkt dafür abpassen zu wollen und darauf zu hoffen, dass die Situation sich meinen Umzugsplänen anpasst. Und so suchte, sah und fand ich sogar relativ schnell eine tolle WG in Hildesheim. Für Wohnungssuchende bargen die Umstände wohl einige Vorteile, für Mitbewohnerinnen-Suchende eher Nachteile und wenig Auswahl an Bewerberinnen. Glück für mich.

Ich war zurück. Am Anfang war es etwas schwierig, erneut in dieser Stadt anzukommen. Ich hatte zwar noch einige Freunde und Kontakte vor Ort, aber so wirklich waren Treffen ja doch nicht möglich. Ich verschaffte mir erstmal wieder einen Überblick über die Straßen und Orte, an denen ich vor gefühlt Ewigkeiten das letzte Mal war. Und mit der Zeit merkte ich dann doch, wie toll es war, wieder unter Studierenden zu sein. Endlich machte ich neue Erfahrungen, lernte neue, sehr nette Leute (wenn auch nur meine Mitbewohner) kennen und fühlte mich wieder etwas freier! Ich hatte außerhalb des Elternhauses plötzlich mehr Lust, mein Leben umzukrempeln und in die Hand zu nehmen und das tat ich auch!