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Wie viel kann ich spenden?

Ein Porträt-Foto von Christin

Autor:
Christin

Rubrik:
studium

09.02.2021

Also eigentlich wollte ich nur kurz zur Apotheke, da sah ich dort vorm Eingang schon von weitem in der menschenleeren Fußgängerzone zwei Männer mit grünen Jacken und weißen Masken stehen. Sie hatten einen kleinen Stand aufgebaut, auf dem mit großen schwarzen Buchstaben der Name einer Umweltschutzorganisation geschrieben stand. So etwas  hatte ich schon lange nicht mehr gesehen, bestimmt zuletzt vor Corona.

Natürlich sprachen sie mich an, ich meine, wen auch sonst, denn es war wirklich nicht viel los. Ein paar Leute standen draußen vor der Apotheke an. Ich überlegte und dachte mir, dass ich dort ja auch warten müsste, da könnte ich mich auch eben mit den Herren unterhalten. Naja, wie sagt man so schön, unverhofft kommt oft und so entwickelte sich eine interessante Unterhaltung zwischen dem Fundraiser und mir. Im Hinterkopf hatte ich so einige Vorurteile und auch die Stimme meiner Mutter, wie sie sagt, „bloß nichts unterschreiben“.

Der junge Mann der mir dort erzählte wie er dazu gekommen war und mit welcher Thematik er sich aktuell auseinandersetzt war aber wirklich authentisch. Wir wissen ja alle, wie es um unseren Planeten steht, aber immer wieder verdränge ich das sehr erfolgreich, vor allem jetzt. Erst neulich habe ich mich mit jemandem unterhalten, der meinte, jetzt in diesen Krisenzeiten wäre die Umwelt doch egal und nur das Überleben der Menschen wichtig. Da gingen alle Alarmglocken bei mir an, doch was tun?

Das war zu dem Zeitpunkt zwei Tage her und nun laufe ich dieser Umweltschutzorganisation quasi „über den Weg“. Ich hatte erst gehofft, mit einer Teilnahme an einer Umfrage oder der Abgabe meiner Stimme helfen zu können, das hatte ich schon ein paar Mal für eine andere Organisation gemacht. Doch eine Mitgliedschaft, um Gottes Willen nicht so eine Verpflichtung. Tja eine halbe Stunde später und wir hatten so ein gutes Gespräch geführt, dass ich überzeugt war. Dieser junge Mann meinte, was er sagte und stand nun 7 Tage die Woche 10 Stunden lang in den Fußgängerzonen, um uns daran zu erinnern, dass auch in Corona-Zeiten weiter Wälder abgeholzt werden, um Palmöl anzubauen, wodurch der Lebensraum vieler Tierarten zerstört und nicht zuletzt unser Klima bedroht wird.

Ja, was soll ich sagen. Ich habe jetzt unterschrieben. Obwohl ich das Geld nicht unbedingt übrig habe, aber ich kalkuliere das jetzt mit ein. 10 Euro im Monat, die wirklich helfen können. „Das kann ich schaffen“, denke ich auch jetzt im Nachhinein noch. Ich könnte das Ganze noch widerrufen, aber das möchte ich gar nicht. Zu Hause war es dann tatsächlich ein Thema, als ich es meiner Mutter erzählte, aber es ist eine wirklich gute Sache und das Geld kommt an.