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Bachelor live: "Wirst du dann Psychotherapeutin?" (2)

Anna

Autor:
Anna

Rubrik:
studium

30.06.2022

In meinem letzten Beitrag habe ich davon berichtet, wie viele Berufsmöglichkeiten man mit dem Psychologiestudium hat, und dass ich mich seit meinem Praktikum besonders für die Kinder- und Jugendhilfe und das Feld der Beratung interessiere.

Ich glaube, es ist schon erkennbar, dass mir klinische Psychologie und Psychotherapie bisher nicht sehr zugesagt haben, besonders da die Weiterbildung zur Psychotherapeutin sehr aufwendig und teuer ist. Inzwischen nehme ich aber an einem Seminar zum Thema Essstörungen teil und eigne mir auch in der Vorlesung mehr Wissen zu psychischen Erkrankungen an. Deshalb möchte ich nun unbedingt einen Praxiseinblick bekommen und zumindest einmal erleben, wie der Arbeitsalltag von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten aussieht.

Ähnlich geht es mir mit der Arbeits- und Organisationspsychologie: Bis vor Kurzem wusste ich nur wenig über dieses Fach. Seit diesem Semester besuche ich jedoch ein Seminar zu Personalauswahl, das ich sehr spannend finde. Dadurch interessiere ich mich inzwischen auch für Themen wie Arbeitszufriedenheit und gute Führung.

Ich habe also viele Interessen – sogar auch einige außerhalb der Psychologie, denn ich finde auch Journalismus spannend und spreche sehr gerne Fremdsprachen.

Mein Plan, all das zusammenzubringen, sieht so aus: Im Herbst gehe ich ins Auslandssemester nach Budapest, wo ich mein Englisch verbessern und klinische Psychologie vertiefen werde. Möglicherweise kann ich dort außerdem einen Kurs zu Journalismus besuchen. Wenn ich zurückkomme, werde ich ein Praktikum in der psychosomatischen Abteilung einer Klinik absolvieren, für das ich gestern die Zusage erhalten habe. Und entweder vor oder zu Beginn des Masters plane ich ein weiteres Praktikum in einem Unternehmen.

Auf die Frage, ob ich Psychotherapeutin werden möchte, antworte ich daher meist mit einem „wahrscheinlich nicht“ und erzähle von meinem Interesse an der Kinder- und Jugendhilfe, der Beratung und der Organisationspsychologie. Oft beneide ich dabei Mitstudierende, die schon eine klare Vorstellung ihrer Berufslaufbahn haben.

Natürlich ist es aber völlig in Ordnung, dass ich noch nicht genau weiß, wo ich hinmöchte, denn Psychologie bietet wirklich viele Optionen! Und immerhin ein Feld konnte ich für mich schon ausschließen: Ich kann mir nicht vorstellen, dauerhaft in der Forschung zu arbeiten – die praktische Anwendung gefällt mir einfach besser.