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Die Juristen von morgen: Ich hab' Corona

Ein Porträt-Foto von Nina

Autor:
Nina

Rubrik:
studium

28.04.2021

Ich, die immer auf Abstand und Hygiene geachtet, überall eine FFP2-Maske getragen und sich nie mit mehr als zwei Leuten getroffen hat – ich habe Corona.

Ich hatte es schon befürchtet, als ich am Sonntag, den 11.04., von Marburg nach Hause gefahren bin. Ich hatte dort übers Wochenende meine beste Freundin und ihren Freund besucht. Wir haben immer wieder gelüftet und waren auch sonst vernünftig und vorsichtig. Doch bei meiner Heimreise kam es durch eine Reihe unglücklicher Zufälle soweit, dass ich in einem vollen Personenbus nach Kassel fahren musste. Hinter, neben, vor mir – überall Menschen, natürlich mit Maske, aber bringt das auf so engem Raum noch was? Aus Angst nicht irgendwo im nirgendwo stehen zu bleiben bin ich in diesen Bus eingestiegen und hatte wirklich schlechte Laune, weil ich ganz genau wusste, was das für eine Gefahr für mich und meine Gesundheit bedeuten kann. Aber es hat mich niemand dazu gezwungen, ich bin freiwillig eingestiegen und saß dort über eine Stunde mit etwa 50 anderen Menschen.

Am Montag bin ich dann schon vorsichtshalber zuhause geblieben und nicht mehr in die Bibliothek gefahren, sicher ist sicher. Als ich dann am Dienstag angefangen habe zu husten, hab ich noch gehofft, dass es sich um eine Erkältung handelt, aber der Schnelltest, den ich darauf hin gemacht habe, sagte etwas anderes. Am Donnerstag bekam ich dann auch das Ergebnis vom PCR-Test: positiv. Seit Dienstag hatte ich mich von meinem Freund in der gemeinsamen Wohnung separiert und im Schlafzimmer gelebt, da sein Schnelltest negativ war. Überraschenderweise bekam er leider auch am Donnerstag das positive Ergebnis, sodass wir uns nicht mehr räumlich trennen und alles desinfizieren mussten. Meine Viruslast war wesentlich höher als seine, weswegen der Schnelltest bei ihm wohl nicht angeschlagen war.

Die ersten Tage nach dem Husten ging es mir zunehmend schlechter, meine Temperatur stieg an, mein Husten wurde schlimmer, die Nase immer verstopfter und ich immer schwächer. Kurz vor dem Wochenende ging es mir wirklich nicht mehr gut und jede kleine Anstrengung hatte mich fast außer Gefecht gesetzt. Mittlerweile geht es mir wieder wesentlich besser, nur der Husten ist noch ab und zu zu hören und die Nase weiterhin verstopft. Das Schlimme sind aber der mittlerweile neu hinzugekommene komplette Geruchsverlust und zu größten Teilen Geschmacksverlust, was wirklich nicht schön ist. Ich hab mich bisher immer auf meine Nase verlassen können und hab sehr gut riechen können, was nun nicht mehr möglich ist. Einer großen Studie zufolge kann das auch im Schnitt bis zu einem Monat so bleiben, wenn ich Pech habe sogar noch länger.

Ich hoffe einfach, dass ich schnell wieder komplett gesund werde.