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Im Süden Vietnams

Porträt-Foto von Amelie

Autor:
Amelie

Rubrik:
studium

21.06.2024

In meinem letzten Blogbeitrag habe ich euch schon von meinen Vorbereitungen auf meine Vietnam-Reise erzählt und dass wir uns dazu entschieden haben, von Ho Chi Minh aus zu starten. Jetzt befinden wir uns also mitten im Geschehen …

Grob teilten wir dem Süden, der Mitte und dem Norden Vietnams jeweils eine Woche zu. Dies ist aber super individuell, da viele Leute den Norden viel schöner und von den Aktivitäten viel attraktiver finden als den Süden und dementsprechend länger dort verweilen. Im Süden Vietnams sind die bekanntesten Regionen Ho Chi Minh Stadt, Can Tho, Phu Quoc, Mui Ne und Da Lat.

Doch starten wir mit unserer Ankunft. Nach unserem 18-stündigen Flug haben wir erst mal knapp eineinhalb Stunden für unsere Einreise angestanden. Und danach kam für mich die Reizüberflutung. Bereits im Flughafengebäude möchten unzählige kleine Stände einem ein Taxi, einen Handytarif oder das Geldwechseln anbieten. Sobald man das Flughafengebäude verlässt, schlägt einem eine Wand aus heißer Luft und Feuchtigkeit entgegen – und Lärm. Vor dem Gebäude warten unzählige Familienmitglieder auf Angehörige, man hört Mofas hupen und Autos fahren.

Ich muss sagen, mich hat der Jetlag sehr hart getroffen und ich hatte große Schwierigkeiten, mich an die neuen Tageszeiten zu gewöhnen. Bis ich im richtigen Tag-Nacht-Rhythmus war, brauchte ich drei Tage – also fast die gesamte Zeit, die wir in der Stadt waren. Hinzu kam der andauernde Lärmpegel durch den Verkehr und die schieren Menschenmassen.

Doch Ho Chi Minh hatte natürlich auch schöne Seiten. Den Ben-Thanh-Markt kann ich sehr empfehlen sowie generell die Innenstadt bei der Ho Chi Minh Statue. Das Neujahrsfest verbrachten wir in der Stadt und durften ein schönes Feuerwerk und einen traditionellen Drachentanz ansehen. Durch den Feiertag hatte zwar einiges geschlossen, aber nicht in dem Ausmaß, als dass es uns beeinträchtigt hätte. (Ho Chi Minh ist bekannt für sein Kriegsmuseum, welches den Vietnamkrieg aufarbeitet und die Cu Chi Tunnel).

Trotzdem war ich sehr froh, als wir die Stadt verließen. Unser nächster Stopp auf der Reise führte uns in die Region Ben Tre, wo wir in einem Homestay unterkamen. Hier tauschten wir Straßenlärm gegen Hundegebell und Hühnerkrähen aus. Der Host war ein sehr netter älterer Herr, der die Holzhütten selbst gebaut hatte, und dessen Traum es war, eines Tages sein Homestay an seinen Sohn zu übergeben und auf dem Mekong zu leben.

Man konnte Roller oder Angel-Equipment ausleihen oder verschiedene Touren buchen inklusive Mittag- und Abendessen. Da wir mit einem weiteren Paar aus Dänemark buchten, bekamen wir sogar einen Gruppenrabatt. Natürlich ist bei solchen Touren immer etwas auf den Preis zu achten, nicht, dass man etwas vollkommen Überteuertes kauft. Wir machten eine Mekong-Tour und besuchten eine Kokosnussbonbonfabrik, nahmen an einem „typischen“ Essen teil, fuhren durch von Wasserkokosnusspalmen gesäumte Kanäle und bekamen Glühwürmchen zu sehen. Zwar ein ziemliches 0815-Touristenprogramm, aber doch sehr schön, da wir eine kleine Gruppe waren.

Die zweite Tour war eine Rollertour durch die Gegend und das war ein richtig schönes Erlebnis. So konnte ich am besten einen Eindruck von der Landschaft und dem Lebensstil auf dem Land bekommen. Wir besuchten gemeinsam mit unserem Guide einen Markt, auf dem er uns dabei half, Früchte zu kaufen. Nach welchen Prinzipien er dabei vorging, wird wohl ein Geheimnis bleiben – die Rambutans (litschiähnliche Früchte) waren jedoch unglaublich lecker.

Viele Leute machen eine Mekong-Tour auch als Tagesausflug von Ho Chi Minh aus, aber ich war sehr froh über die drei Tage in der Region. Ein Mückenproblem hatten wir in unserer Zeit am Mekong nicht.

Danach ging es weiter in den Norden. Was uns dort erwartet hat, erfahrt ihr in meinem nächsten Blog …