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Die Juristen von morgen: Kurze Auszeit

Porträt-Foto von Amelie

Autor:
Amelie

Rubrik:
studium

11.08.2021

In der letzten Zeit saß ich viel vor dem Computer: für Vorlesungen, Recherchearbeit oder Zoom-Meetings. Dadurch, dass alles online organisiert war, gab es kaum Gründe mal rauszugehen. Als dann die Inzidenzen gesunken sind, habe ich die Chance genutzt, um vor den Klausuren noch einmal eine Freundin in Erfurt zu besuchen. Und auch wenn es nur ein Wochenende war, hat es sich doch wie ein kleiner Kurzurlaub angefühlt. Man kam mal raus aus seinem Alltag, hat etwas Neues gesehen und ist mit anderen Leuten in Kontakt gekommen.
Der kleine Ausflug hat an einem Donnerstagnachmittag angefangen, als ich mit dem Zug in Richtung Erfurt losgefahren bin. Und einer der vielen Vorteile am Reisen mit der Bahn ist, dass man währenddessen auch gut noch ein wenig Arbeit erledigen kann. So hatte ich für die Woche mein komplettes Arbeitspensum hinter mich gebracht und das Wochenende konnte starten. Pünktlich dazu war es auch ziemlich sommerlich geworden, gut wenn man sich draußen aufhalten möchte, weniger praktisch, wenn man Straßenbahn fahren muss…
Da ich noch bei meinen Eltern wohne, ist es natürlich mal etwas anderes, wenn man jemanden besucht, der bereits allein wohnt. Das hat seine Vor- und Nachteile, wie ich finde. Wohnt ihr noch zu Hause?
Das Erste, was wir gemacht haben, war einkaufen gehen und schon das war ein kleines Abenteuer für sich, da wir zu wenig Taschen dabeihatten und versuchten zehn Sachen gleichzeitig zu jonglieren. In den nächsten Tagen habe ich mir Erfurt zeigen lassen, wir waren auf dem Uni Gelände, dem FH-Campus, haben uns die Stadt und die Altstadt angesehen. Wir haben mit anderen Studierenden Volleyball gespielt und saßen bis spät in die Nacht am Stadtstrand. Und auf der anderen Seite hat man einfach mal ein wenig die Seele baumeln lassen, während man im Park saß, einem eine kühle Brise durchs Haar strich und man ein gutes Buch gelesen hat. Vom Schreibtisch weg, den Kopf auslüften und mal über etwas anderes als Jura nachdenken. Da ich tendenziell oft ins Lernen vertieft bin, habe ich gar nicht gemerkt, wie sehr ich eine Auszeit gebraucht habe. Im Nachhinein war es genau die richtige Entscheidung, mal wieder raus ins Leben zu gehen, nach fast einem Jahr Online-Semester und Lockdown. Und wie man sieht, muss es nicht immer gleich das Meer oder die Berge sein, manchmal reicht auch nur die nächste Stadt.