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Die Juristen von morgen: Lonely together

Porträt-Foto von Amelie

Autor:
Amelie

Rubrik:
orientieren

27.01.2021

Der zweite Lockdown knabbert langsam an den Nerven. Zwar habe ich momentan einiges für die Uni zu tun – immerhin sind die Klausuren im Februar – aber trotzdem wünscht man sich das Licht am Ende des Tunnels. Da ist es natürlich etwas bedrückend, wenn weitere und schärfere Maßnahmen prognostiziert werden. Nicht, dass ich diese nicht befürworten würde, aber ein bisschen meiner Zeit beraubt fühle ich mich schon. Wie oft habe ich in der letzten Zeit darüber nachgedacht, dass ich ohne die Pandemie jetzt vielleicht meine Füße in neuseeländischem Sand vergraben würde. 2020 sollte nun mal eben mein Jahr werden, ich wollte unterwegs sein, ich wollte Neues erleben und kennenlernen, doch stattdessen saß ich mehr zu Hause als je zuvor. Was ich aber am meisten vermisse, ist der Kontakt zu Freunden. Telefonieren ist einfach nicht dasselbe. Das Leben des anderen wird herunter gebrochen auf einen kleinen Kasten, und wenn man auch noch Internetprobleme hat geht die Hälfte der Mimik und Gestik zwischen den Worten flöten. Zudem verliert man sich leichter aus den Augen, da viele zwischenmenschliche Interaktionen im Alltag nicht nur zwischen den besten Freunden ausgetauscht werden und so reduziert sich der eigene Aktionsradius. Und trotzdem begnügt man sich mit dem Telefonieren, das nicht einmal ansatzweise einen gemeinsamen Restaurantbesuch ersetzen kann.

Zudem erleichtert das Lernen vom eigenen Schreibtisch aus das Studium nicht besonders. Obwohl sich das erste Semester bereits dem Ende zuneigt, kenne ich bisher kaum andere Studierende und aus den gemeinsamen Zoom-Meetings geht hervor, dass es den anderen nicht viel anders geht. Da kann man wirklich nur hoffen, dass aufgeschoben nicht aufgehoben ist.

Aber es geht uns ja allen so. Es ist wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen. Außerdem bleibt mir so zumindest nichts anderes übrig als mich auf meine Klausuren vorzubereiten.