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Die Juristen von morgen: Neue Anträge

Foto von abi>> Bloggerin Luisa

Autor:
Luisa

Rubrik:
studium

19.07.2019

Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit verrinnt: Inzwischen bin ich im Einführungslehrgang für meine dritte Station, Verwaltungsrecht. Und ich muss zugeben: Es macht richtig viel Spaß, mal wieder Verwaltungsrecht zu machen. Auch wenn ich – ich weiß nicht wieso – hier anscheinend viel mehr vergessen habe als im Zivil- und Strafrecht. Dafür hat man für das erste Examen deutlich mehr Prozessrecht gelernt, das man sich jetzt nicht mühsam erst noch erarbeiten muss.
Eigentlich ist Verwaltungsrecht eines der eintönigsten Fächer, das man sich vorstellen kann. Klassische Fälle sind Baugenehmigungen oder Einsprüche gegen beamtenrechtliche Anweisungen. Aber es geht immer wieder ein Schmunzeln durch alle Reihen, wenn es um den Wurstverkäufer W geht, der mit einem vor den Bauch geschnallten Grill ohne Sondernutzungserlaubnis über den Alexanderplatz läuft. Was soll man dagegen machen? Grill wegnehmen? Beinchen stellen? Und immer wieder denke ich gerne an eine Definition zum Verunstaltungsverbot im Baurecht: ein Bauwerk muss dann abgerissen werden, wenn es „eine handgreifliche Negation des Schönen“ darstellt. Wenn ich mit diesem Gedanken im Hinterkopf durch Berlin fahre, müsste eigentlich ziemlich viel abgerissen werden.
Und neben diesen Amüsements in der AG freue ich mich nicht nur auf meine eigene Station, sondern auch auf das, was die anderen Referendare aus ihrer Praxis erzählen werden. Ein Großteil ist in Ministerien untergebracht, ein paar sind bei der Polizei oder in sonstigen Verwaltungen eingesetzt. Hier merkt man mal wieder, wie vielfältig Juristen eingesetzt werden können. Und ich bin schon gespannt, wie hautnah ich die Politik im Bundeswirtschaftsministerium erleben werde.