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Die Juristen von morgen: Onlinelehre

Ein Porträt-Foto von Nina

Autor:
Nina

Rubrik:
studium

09.07.2021

Der größte Nachteil an den bisherigen drei Semestern Onlinelehre ist, dass ich bisher kaum die Möglichkeit hatte, andere Kommilitonen kennenzulernen. Meine kleine Dreier-Lerngruppe –  von der sich eine schon etwas distanziert hat, weil sie wesentlich weiter mit dem Stoff ist – kenne ich noch aus dem ersten Semester. Im zweiten Semester war alles neu und man dachte damals noch nicht, dass sich Corona so in die Länge ziehen würde. Zu der Zeit dachte ich überhaupt nicht daran, was das für nachhaltige Auswirkungen haben könnte.

Mittlerweile bin ich fast am Ende meines vierten Semesters und habe davon lediglich ein einziges Semester wirklich in der Uni verbracht, mit vollgestopften Hörsälen und Lerngruppennachmittagen in der Bibliothek. Die Bib hat zum Glück recht schnell wieder ihre Tore geöffnet, aber Vorlesungen bleiben in weiter Ferne. Der Unipräsident hält uns mit Mails auf dem Laufenden und würde gerne zur Präsenzlehre zurückkehren. Aber das ist seiner Meinung nach nur möglich, wenn die Abstandsregeln aufgehoben werden, da sonst viele Veranstaltungen nicht möglich wären und das ein riesiger bis nicht zu schaffender Aufwand wäre. Ich mache ihm da auch keinen Vorwurf und kann ihm nur zustimmen. Mit zwei Sitzen Abstand zwischen den Studierenden funktioniert eine Uni nun einmal nicht so gut. Aber wenn ich meinem Plan folge, habe ich nur noch zwei Semester Uni und war insgesamt nur ein paar Monate in echten Vorlesungen. Das ist doch doof.

Durch die große, böse Sachenrechts-Hausarbeit (habe ich schon erzählt, dass ich sie bestanden habe?!) habe ich nun das Glück, dass ich eine Kommilitonin kennengelernt habe, die nicht nur im gleichen Alter ist wie ich, sondern sogar auch vegan lebt und eine medizinische Ausbildung hat. Was ist das bitte für ein Zufall? Darüber freue ich mich sehr und wünsche mir, dass der Kontakt anhält und wir weiterhin etwas unternehmen oder auch zusammen lernen können. Aber 99 Prozent der restlichen Kommilitonen kenne ich immer noch nicht und werde ich wohl auch in nächster Zeit nicht mehr kennenlernen. Das ist wirklich schade und nimmt einem ein wenig das „Studentengefühl“ weg. Mal schauen, wie es in der Zukunft aussehen wird oder ob ich im Rep noch mehr Menschen kennenlernen werde.