zum Inhalt

Die Juristen von morgen: Tatort live

Foto von abi>> Bloggerin Luisa

Autor:
Luisa

Rubrik:
arbeitsmarkt

26.03.2019

Vor ein paar Wochen hat die Station des Referendariats begonnen, auf die ich schon mit großer Spannung gewartet habe: Strafrecht. In den ersten Wochen steht wie immer ein Einführungslehrgang an, damit man auch merkt, wie wenig von der Praxis man nach fünf Jahren Jurastudium eigentlich kann. Natürlich dient dieser Lehrgang auch der Vorbereitung auf die Arbeit im Referendariat und auf das, was einen dann im Examen erwartet. Gleich in den ersten Stunden hat uns der Staatsanwalt, der uns unterrichtet, mit Geschichten über einen mit Anabolika handelnden „Mister Universe“ und mit amüsant-ekelerregenden Berichten von Leichenschauen unterhalten. Da merkt man gleich, dass eine gewisse Abhärtung und eine Portion schwarzer Humor dazugehören, um in so einem Berufsfeld arbeiten zu können. Unglaublich spannend, das nach den ganzen Tatort-Serien im Fernsehen mal hautnah mitzuerleben.
Nach dem, was uns der AG-Leiter ankündigt, können wir Referendare auch viel erleben in dieser Station. Fast alle können bei einer Polizeifahrt mitmachen, wo man für eine Nacht eine Streife begleitet. In einer Stadt wie Berlin kann es da schon mal brenzlig werden. Dann hat unser AG-Leiter einen Besuch beim Berliner Landeskriminalamt organisiert sowie bei der Gerichtsmedizin. Wenn man einen schwachen Magen hat, sollte man da wohl eher nicht hingehen. Auf der Programmordnung stehen auch Besichtigungen von zwei Berliner Gefängnissen. Und schließlich gehört es für jeden Referendar in Berlin zur Tagesordnung, Sitzungsvertretungen für den Staatsanwalt zu machen. Man geht also als „vollwertige“ Staatsanwältin in eine Sitzung und beantragt die Strafe, die man für angemessen hält. Abwechslung und Aufregung scheinen hier vorprogrammiert zu sein.