Rubrik:
studium
25.05.2021
Autor:
Nina
Rubrik:
studium
25.05.2021
Ich bin seit Februar 2020 mit meinem Freund zusammen. Wir verstehen uns gut, wohnen jetzt seit fast fünf Monaten in unserer eigenen Wohnung und wollen eine zweite Katze adoptieren. Es läuft gut, wenn nicht sogar perfekt. Ich bin eine Person, die sich nur sehr schwer verpflichten kann, ich bin ein Kopfmensch und zerdenke meistens alles. Mir fällt es schwer, Gefühle zu zeigen, Nähe zuzulassen. Mein Freund ist das komplette Gegenteil von mir und das tut gut. Ich brauche das, genieße es, auch wenn es mir in manchen Momenten doch wieder zu viel ist. Er ist aber super empathisch und schafft es, seine und meine Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen. Ich bin froh ihn zu haben.
Mittlerweile ist er 30 Jahre alt und auch mein Geburtstag ist in nicht mal mehr drei Monaten. Man könnte also meinen, dass unsere Beziehung ernsthaft ist und man über Heirat, Kinder, Haus sprechen kann. Ich hab eine ziemlich feste Meinung bei diesen Themen, das ist alles einfach „zu viel“ für mich. Und warum muss ich mich da mit 30 festlegen? Warum können wir nicht einfach noch ein paare Jahre warten, bis wir übers Heiraten sprechen? Von Haus und Kind ganz zu schweigen. Nun möchte aber meine Mama mein Elternhaus verkaufen, da es ihr zu groß ist. Deshalb hat sie gefragt, ob wir es haben möchten. Mein Bruder ist ständig auf Reisen – lebt mal auf den Malediven, mal auf Mallorca. Für ihn ist das Haus also wirklich nichts. Auch ich habe mich nie in meiner Heimatstadt gesehen, ich will doch noch so viel erleben und mich nicht an einen Ort fesseln. Aber muss ich das denn überhaupt? Ich habe das Thema also gestern mal mit meinem Freund besprochen und er hat wirklich gute Ideen. Man könnte das Haus renovieren und vermieten, dadurch eigene aktuelle Mieteinnahmen decken. Er ist handwerklich sehr begabt und könnte gemeinsam mit seinem Vater vieles am Haus selbst machen. Wir können es vermieten, verkaufen oder irgendwann selbst einziehen. Wir müssen keine Verpflichtung eingehen. Das ist… genial. Darüber habe ich nie nachgedacht oder es in Erwägung gezogen.
Ich bin eben eine Schwarz-Weiß-Denkerin, schon immer gewesen, für mich gibt es nur wenig dazwischen. Umso dankbarer bin ich für Menschen in meinem Leben, die mir genau diesen Graubereich aufzeigen und mir Möglichkeiten eröffnen, von denen ich nicht dachte, dass es sie gibt.
Also, vielleicht bin ich bald Hauseigentümerin, vielleicht auch nicht, das ist egal. Aber es gibt die Möglichkeit und ich finde es spannend. Und auch gar nicht erschreckend, dass ich das alles mit meinem Freund zusammen machen könnte. Ich freue mich darauf!
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