zum Inhalt

Die Lehrer von morgen: Das letzte Stück

Ein Porträt-Foto von Eva

Autor:
Eva

Rubrik:
studium

02.04.2020

Das Coronavirus schränkt alle möglichen Aktivitäten ein. Dass es auch meine Examensprüfung betrifft, hätte ich nicht gedacht. Zunächst hieß es, wir sollten während der Prüfung nur so weit wie möglich auseinander sitzen. Dann schloss plötzlich, völlig unerwartet die komplette Universitätsbibliothek für fünf Wochen. Es besteht keinerlei Möglichkeit, sich Fachliteratur für die anstehenden Prüfungen auszuleihen, was mich allerdings wenig betrifft, da ich auf viele Bücher online Zugriff habe. Letztlich wurde das komplette Staatsexamen auf Eis gelegt. Es wären nur noch neun Tage nötig gewesen, dann hätte ich den Duft von Freiheit in der Nase gehabt. Jetzt weiß ich weder wann meine letzte Prüfung im Didaktikfach Mathematik stattfinden wird, oder wie ich meine weitere Zeit planen kann. Ich stehe wie so viele mit einem großen Fragezeichen da und meine Motivation, mich für einen Termin vorzubereiten, der in den Sternen steht, ist gleich null. Ich zwinge mich täglich, wenigstens ein bisschen zu lernen, habe aber schlichtweg keine Lust mehr. Kaum hätte jemand von uns gedacht, dass der Freistaat soweit gehen würde. Wir bekommen aufgrund von Korrekturen und bürokratischen Aufwand meist erst sechs bis acht Wochen vor dem Referendariatsantritt Bescheid, an welcher Schule wir unterrichten werden. Wie das nun in dieser aktuellen Situation gemeistert werden soll, weiß ich nicht. Dennoch habe ich Verständnis für die aktuelle Situation und versuche, damit umzugehen. Es gibt heftige Diskussionen unter meine Kommilitonen, die sich entweder über die Entscheidung, das Staatsexamen zu verschieben, beschweren, oder es gut heißen. Online wird sich in Foren über das weitere Vorgehen ausgetauscht. Letztlich denke ich, bedeutet die Situation für alle enormen Druck. Es bleibt uns jedoch nichts anderes übrig als abzuwarten.