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Die Lehrer von morgen: Klausuren während Corona - Teil 2

Porträt-Foto von Janna

Autor:
Janna

Rubrik:
studium

31.08.2020

Mittlerweile habe ich beide Klausuren dieses Semester geschrieben. Die eine Klausur in meinem Schwedischkurs wurde zu einer sogenannten Kompensationshausarbeit. Das bedeutet, wir hatten eine Woche lang Zeit, drei Aufgaben in den Bereichen Textverstehen, Hörverstehen und Textproduktion zu bearbeiten. Im Gegensatz zu einer normalen Klausur waren die drei Bereiche aber deutlich umfangreicher. Insbesondere fiel das beim Hörverstehen auf: In der Klausur zu meinem Anfängerkurs in Schwedisch hatten wir eine vielleicht zweiminütige Hörverstehensübung und mussten teilweise nur ankreuzen, ob Sachen stimmten oder nicht. In der Kompensationshausarbeit hatten wir eine zwanzigminütige Radiosendung, aus der wir teilweise zwar auch nur Informationen entnehmen mussten, aber teilweise auch die mehrminütige Erklärung der Historikerin komplett für die Beantwortung einer Frage brauchten. Natürlich spielt da der Unterschied zwischen Sprachniveau B1 und Sprachniveau A1/A2 eine Rolle, aber auch im Vergleich zu allen Texten, die wir während des Semesters beim Hörverstehen genutzt hatten, war die Klausuraufgabe sehr umfangreich und ziemlich schwierig. Im Gegensatz zur normalen Klausur habe ich dafür nicht noch einmal alle Grammatik wiederholt, was eigentlich genauso wichtig ist.
Auch andere Leute aus meinem Umkreis berichten, dass ihre Klausuren ohne Präsenz schwieriger gestaltet waren als normale – einfache Definitionen können nicht abgefragt werden, wenn die Studierenden ihre Unterlagen neben sich liegen haben können.
Ich war daher sehr froh, dass es in der Mathematik möglich gemacht wurde, Klausuren mit Präsenz zu schreiben. Die Abstände zwischen den Klausurschreibenden waren größer als sonst, wir mussten mit Masken erscheinen und beim Ein- und Auslass gab es bestimmte Regelungen, aber meine GeoTopo-Klausur gestaltete sich zumindest insgesamt nicht schwieriger als eine normale Klausur. Bei Linearer Algebra für Lehramt und Informatik, was ich dieses Semester tutoriert habe, wurde unter anderem in der Mensa geschrieben, weil wir sonst acht Klausurräume für die Schreibenden gebraucht hätten, was von der Aufsicht her kaum möglich gewesen wäre. Mittlerweile gibt es auch ein Konzept, wie man korrigieren darf: Am Montag – zwei Wochen nach der Klausur – werden wir im großen Hörsaal der Mathematik (250 Sitzplätze) mit 20 Leuten korrigieren. Ich bin gespannt, wie das ablaufen wird.