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Die Lehrer von morgen: Referendariat 1.0

Ein Porträt-Foto von Eva

Autor:
Eva

Rubrik:
arbeitsmarkt

17.08.2020

Die Sommerferien hatten begonnen und noch immer wartete ich täglich auf den Postboten, um einen Brief meiner zukünftigen Schule zu erhalten. Ich wusste bereits, dass ich mittwochs und donnerstags in Ansbach zur Seminarschule gehen werde. Zu meiner Freude besuchen zwei ehemalige Kommilitonen ebenfalls diese Seminarschule. Ansbach ist von mir aus recht nah. Ich fahre circa 20 Minuten mit dem Auto, was super ist!
Meine zugeteilte Schule wurde mir aber noch nicht offenbart. Die Zeit bis zum Schulstart verkürzte sich mehr und mehr und endlich erhielt ich eine lang ersehnte Antwort. Diese kam nicht wie erwartet per Post, sondern ich empfing einen Anruf meiner Seminarleitung. Sie erklärte mir, dass ich nach Roth an ein Förderzentrum komme. Meine Gefühle diesbezüglich waren gemischt. Einerseits freute ich mich endlich zu wissen, wohin es mich verschlägt, andererseits liegt Roth 80 km von mir entfernt. Es ist ein kleines Städtchen mit circa 20.000 Einwohnern nahe Nürnberg. Zum Pendeln ist es ein ganzes Stück, aber eine passende Wohnung in dieser kleinen Stadt zu finden, ist ebenfalls schwer. Die Mietpreise beginnen bei 400 Euro. Da ich nur drei Nächte in der Woche dort verbringen würde und ich auch nicht in den Ferien dort sein werde, entschloss ich mich zu pendeln. Ich kann mir, falls es zu anstrengend wird, immer noch eine Wohnung suchen.
Meinen Kommilitonen erging es ähnlich. Die Schulen waren sehr weit vom Heimatort entfernt. Zwei meiner Kommilitonen entschieden sich dafür, eine Wohnung zu nehmen. Sie waren ebenfalls von der geringen Anzahl an freien Wohnungen und die hohen Preise schockiert. Da wir im Referendariat lediglich 1.200 Euro verdienen, müssen wir jeden Euro umdrehen und jede Ausgabe abwägen.
Nachdem ich die Information über meine zukünftige Schule meiner Seminarleitung erhielt, rief mich die Direktorin der Schule an. Sie war sehr nett, kann mir aber meine Klassenstufe und Fächerzuteilung erst Anfang September sagen. Anfang September werde ich mich vorstellen und die Schule kennenlernen. Eine große Erleichterung war, dass eine Bekannte von mir dort ebenfalls ihr Referendariat ablegt und ihr es an der Schule gefällt.
Ich bin gespannt, was mich die nächsten zwei Jahre erwarten wird. Ich trauere einerseits meiner jetzigen freien Zeit schon sehr nach, freue mich aber auf die neuen Herausforderungen, die mich erwarten.