Rubrik:
studium
02.06.2020
Autor:
Eva
Rubrik:
studium
02.06.2020
Ich bin nicht sonderlich musikalisch, dennoch singe ich gerne und spiele Keyboard. Während meiner Grundschulzeit nahm ich am Anfänger- und Fortgeschrittenen-Blockflötenkurs teil. Nach den anfänglich schrillen Tönen, begleitete ich meinen Opa bei den alljährlichen Weihnachtsliedern an Heilig Abend. Er war einer der wenigen in meiner Familie, der tatsächlich Lust hatte zu singen. Der Rest bewegte immerhin die Lippen. In meiner Realschulzeit nahm ich nachmittags an Keyboardkursen teil. Meine Patin vermachte mir das Keyboard meiner Cousine, und ich konnte mich daran probieren. Ich war auch in einem Gospelchor aktiv. Ich verirrte mich dort zu den Spopransängerinnen, was definitiv nicht meine Stimmlage war. Trotz dessen hatte ich Freude an der Musik.
Während meines Abiturs verstaubte mein Tasteninstrument im Nebenkämmerchen. Erst als mich ein paar Freunde fragten, ob ich Interesse hätte, auf einer Hochzeit in der Kirche zu spielen, holte ich mein Keyboard wieder hervor. Ich hatte große Mühe, mich an den Popsongs „You are the reason“ oder „Perfect“ auszuprobieren. Ich gab schlichtweg auf und war frustriert, wie lange es dauerte, bis ich ein Lied beherrschte. Während meines Studiums hatte ich wenig Zeit, Klavier zu spielen. Ich merkte zudem, dass ich Hilfe bräuchte, die kostspielig ist. Nun nach meinen Examensprüfungen hatte ich Zeit, mich nach einigen Klavierlehrern zu erkundigen. Ich holte mir Angebote ein und entschied mich für eine nette ältere Musiklehrerin. Sie spielt in der Gemeinde Orgel und war in ihrer Jugend in einer Band. Sie machte einen sehr professionellen Eindruck. Als ich bei ihr Zuhause ankam, betrat ich den Keller. Dort war ein kleines Zimmerchen mit einem Klavier, einem E-Piano und zwei Keyboards. An den Wänden hingen alte Zeitungsartikel von ihren Auftritten. Als ich ihr etwas vorspielte, um ihr zu zeigen, auf welchem Stand ich mich befand, blühte sie auf. Ich merkte, wie ihr die Klänge gefielen, und begriff schnell, was für eine leidenschaftliche Musikerin sie war. Die Klavierstunden sind jedoch sehr teuer. Mein Opa möchte mich aber glücklicherweise dabei unterstützen. Mein Ziel ist es, ein paar Volkslieder oder Lieder für den Religionsunterricht spielen zu können. Bisher bin ich begeistert und hoffe, weiterhin so am Ball zu bleiben und mein Keyboard nicht nochmal einstauben zu lassen. Eventuell leiste ich mir auch ein tolles E-Piano, je nachdem, wie ich mich anstelle.
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