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Die Lehrer von morgen: Kollegialität unter Lehrkräften

Ein Porträt-Foto von Eva

Autor:
Eva

Rubrik:
studium

06.05.2021

Eine Lehrperson könnte zunächst den Eindruck erwecken, ein Einzelkämpfer zu sein. Im Grunde steht sie allein vor der Klasse, erstellt in Eigenverantwortung Unterrichtsmaterial und führt selbstständig Elterngespräche durch. Dieser Eindruck verschwindet jedoch, wenn man selbst als Lehrperson agiert. Teamfähigkeit ist im Sonderschulwesen das A und O. Im Referendariat ist vor allem die Zusammenarbeit mit der Betreuungslehrkraft sehr intensiv. Es müssen tägliche Pläne geschmiedet und Informationen zu den Schülerinnen und Schülern besprochen werden. Weiterhin ist meine Betreuungslehrkraft auch mein Ansprechpartner, um Material oder Verhaltensweisen meinerseits zu verbessern. Es bedarf eine stückweite Kritikfähigkeit in dieser Phase, die allerdings sehr gewinnbringend ist. Auch der Austausch mit externen Fachbereichen wie dem Kinder- und Jugendpsychologen oder Sozialarbeitern gehört zum Schulalltag. Weiterhin arbeitet man als Lehrperson mit Klassen- und Fachlehrkräften derselben Jahrgangsstufe zusammen. Es wird Material ausgetauscht und nach Umsetzungsvorschlägen gesucht. An meiner Schule gibt es Lerngruppen auf differenziertem Niveau. Beispielsweise wurden vier Mathegruppen in Jahrgangsstufe 6 gebildet, die von leistungsschwächer zu leistungsstärkeren Gruppen gehen. Auch hier besprechen sich die einzelnen Lehrkräfte. Neben meiner Unterrichtszeit unterstütze ich eine Pfarrerin, die in der ersten Klasse Religionsunterricht gibt. Wir planen gemeinsame Stunden, die viele Telefonate bezüglich der Umsetzung und der Arbeitsteilung benötigen. Diese Zusammenarbeit ist wahnsinnig wertvoll, da zu zweit viel bessere Ideen zustande kommen als allein. Ich profitiere immer wieder von den tollen Ideen anderer. Doch nicht nur mein Schulalltag ist von Kooperation geprägt, auch meine Seminarzeit. Während des Seminars gibt es viele Partner- und Gruppenarbeitsphasen. Es geht darum, sich Arbeit in den Partner- oder Kleingruppen aufzuteilen und einen Präsentator und Schreiber festzulegen. Bezüglich der Arbeitsmotivation meiner bisherigen Partner hatte ich Glück, aber auch Unglück. Ich stelle immer wieder fest, wie anstrengend es ist, jemanden in der Gruppe zu haben, der möglichst wenig Aufwand leisten möchte, denn egal ob im Seminar oder im Unterricht, der Beruf ist im Alleingang nicht bestreitbar.Im Grunde ist ein Lehrer kein Einzelkämpfer, nein man könnte ihn sogar als Teampartner beschreiben.