zum Inhalt

Die Lehrer von morgen: Meine erste Lehrprobe

Foto von abi>> Bloggerin Hannah

Autor:
Hannah

Rubrik:
studium

25.02.2020

In den vergangenen Monaten haben sich die Ereignisse so überschlagen, dass ich leider nicht dazu gekommen bin, zu bloggen. Das möchte ich jetzt nachholen und in meinen nächsten Beiträgen auf wichtige Punkte zurückblicken, die euch interessieren könnten. Als Erstes wäre da meine Lehrprobe in der Fachrichtung Sprache.
Meine Lehrprobe hatte ich Anfang Dezember. Ich wusste vorher nur, in welchem Zeitraum die Lehrprobe stattfinden soll. Den genauen Tag bekommt man exakt eine Woche vorher mitgeteilt. Bevor ich den Termin bekam, war ich also schon super angespannt und immer, wenn ich meine Schulleiterin traf, fragte ich mich, ob sie mich jetzt gleich in ihr Büro bitten würde. Irgendwann war es dann endlich soweit und ich wusste, was Sache war. In diesem Moment bekam ich auch meinen Prüfer mitgeteilt. Ich wurde von zwei Prüfern geprüft, wobei eine meine Ausbilderin war, die schon die Unterrichtsbesuche durchgeführt hatte. Der andere Prüfer war der Schulleiter einer anderen Schule. Das ist in Baden-Württemberg leider nur noch im Lehramt Sonderpädagogik so – bei den anderen Lehrämtern wird komplett fremdgeprüft, es kommen also zwei unbekannte Prüfer. Für mich war es eine große Sicherheit, zumindest eine der Personen zu kennen und zu wissen, worauf es ihr im Unterricht ankommt.
Die Lehrprobe selbst war überhaupt nicht schlimm. Natürlich habe ich nicht gut geschlafen und natürlich war ich sehr aufgeregt. Aber ich hatte alles vorbereitet, ich hatte die Materialien schon am Vorabend in der Schule platziert und ich sagte mir, dass so viel nun wirklich nicht mehr schiefgehen konnte. Meine Prüfer begannen eine Stunde vor dem Unterricht, meinen Entwurf zu lesen. Zum Stundenbeginn kamen sie dann in meine Klasse. Ich hatte das Thema Geometrische Körper in der 2. Klasse vorbereitet und verschiedene Stationen aufgebaut. Die Kinder arbeiteten sehr konzentriert und motiviert und zeigten sich zunächst von ihrer besten Seite. Gegen Ende der Stunde ließ das leider nach. Die letzten fünf bis zehn Minuten waren dann echt schwierig für mich. Das erwähnte ich dann auch in meiner kurzen Stellungnahme, die ich direkt nach dem Unterricht geben durfte.
Anschließend musste ich mich auf das 45-minütige Kolloquium vorbereiten. Das war für mich die schwierigste Zeit, weil ich nicht wusste, was mich genau erwartet. Es gab so viele Ansatzpunkte, die man in einem Kolloquium thematisieren könnte. Es könnte um einzelne Schüler gehen, um zugrundeliegende didaktische Prinzipien, um sprachheilpädagogische Maßnahmen. Ich durfte das Gespräch zwar lenken und eigene Themen einbringen, für mich war aber alles sehr schwammig und ich hatte Sorge, genau die falschen Punkte herauszugreifen. Letztlich gingen aber auch diese 45 Minuten vorbei und ich hatte es geschafft. Danach musste ich nur noch auf die Noten warten. Ich bekam sowohl für den Unterricht als auch für das Kolloquium eine 1,5 und bin damit sehr zufrieden! Das auffällige Verhalten meiner Schüler in den letzten fünf Minuten des Unterrichts wurde von den Prüfern nicht einmal erwähnt.