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Die Lehrer von morgen: Klausuren während der Corona - Teil 1

Porträt-Foto von Janna

Autor:
Janna

Rubrik:
orientieren

11.08.2020

Normalerweise sahen meine Uniklausuren bislang so aus, dass alle Klausurschreibenden in einen Hörsaal oder gepackt wurden, dort dann Klausur geschrieben wurden und diese dann von den Lehrenden, eventuell mit Hilfe ihres Tutorenteams korrigiert wurden. Dieses Semester ist das etwas anders. So viele Leute zwei Stunden lang in einem Hörsaal sind mit Corona kaum zu vereinen. Dass. so viele Menschen miteinander in Kontakt kommen, ist kaum miteinander vereinbar. Die Institute der Uni lösten das unterschiedlich: Einige setzten auf Online-Klausuren oder Ersatzprüfungen, zum Beispiel mündliche Prüfungen über Zoom oder Hausarbeiten, die ohne Präsenz stattfinden konnten, andere überlegten sich Formate für Präsenz-Klausuren.
Im Juni durfte ich einen ersten Vorgeschmack bekommen, als die Physik ihre wegen Corona ausgefallenen Klausuren nachholte und ich bei der Klausur von Mathe I für Physiker*innen dabei war. Es gab ein ausgeklügeltes System, wie die Studierenden mit viel Abstand und Desinfektionsmittel ihre Ausweise vorzeigen sollten, durch eine Plexiglasscheibe getrennt kurz ihr Gesicht zur Identifikation zeigen mussten und dann nach Ausfüllen eines Bogens mit Kontaktdaten ihre Platznummer zugewiesen bekamen. Statt wie sonst waren wir nicht mit allen Tutoren im Hörsaal bei der Aufsicht, sondern es gab nur drei Aufsichtführende, wir anderen saßen draußen, erstellten eine Musterlösung und quatschten den Rest der Zeit – natürlich ohne unsere Masken abzusetzen. Die Klausuren mussten erst einmal in Quarantäne, außerdem stand zu dem Zeitpunkt kein Konzept für eine Klausurkorrektur fest, weswegen letztendlich der Dozent der Vorlesung alle Klausuren selbst korrigieren musste. Das Gute war dabei nur, dass es bei fast allen Klausurschreibenden lediglich um bestanden oder durchgefallen ging, sodass er die 50 Klausuren nicht alle vollständig korrigieren musste.