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Freiwilligendienst im Ausland: Andere Lebensweisen

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
orientieren

21.11.2019

Nach zwei Monaten in Arequipa kann ich eine erste Zwischenbilanz ziehen. Man erlebt so unglaublich viel und trifft neue Menschen. Bei meinem Wanderurlaub im Colca Tal wurde mir erneut bewusst, dass ich hier zwar in einer wahnsinnig schönen Region lebe, mir aber die Interaktion mit den Menschen noch mehr bedeutet. Immer wieder hieß es: „Hier kann man schöne Bilder machen“ und alle sind aus dem Bus raus, um einen möglichst guten Schnappschuss mit sich im Zentrum zu machen. Ganz im Sinne von: Schaut her, ich war hier! Und wenn ich ehrlich bin, dann ekelt mich diese Art des Tourismus an, weil sie oft sehr egoistisch und rücksichtslos ist. Daher bin ich sehr froh, hier tagtäglich einen echten Einblick zu bekommen. Deshalb halte ich mich lieber von den touristischen Anziehungspunkten fern.
Auch wenn man vieles Bekannte, wie Vollkornbrot, Apfelschorle und grünen Salat nicht hat, vermisse ich es nicht so sehr wie ich anfangs gedacht habe. Diese Dinge habe ich einfach ersetzt, sodass an ihrer Stelle nun Pitahayas, Chirimoyas und Queso Helado stehen. Das ist sicherlich eine individuelle Sache, aber ich glaube sehr, dass es mir hilft, mehr im Hier und Jetzt zu leben, anstatt Dingen aus Deutschland hinterherzutrauen.
Diese endlosen Kleinigkeiten, die von exotischen Früchten, dem chaotischen Straßenverkehr bis zu der unbesiegbaren Spontanität gehen, fügen sich letztlich zu dieser anderen Lebenswelt zusammen. Diese Erfahrung ist für mich sehr erfrischend, da ich dadurch vieles hinterfragen kann und es mir im Umkehrschluss hilft herauszufinden, was ich für mich in meinem Leben erreichen möchte.