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Freiwilligendienst im Ausland: Ferien

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
orientieren

24.02.2020

Nun ja, nicht ich habe Ferien, sondern die Kinder – und zwar über zwei Monate. Inwiefern man sich nach zweieinhalb Monaten schlagartig wieder in die Tiefen der Mathematik und Lektüren hineinfinden kann, ist mir rätselhaft. Deshalb haben wir verschiedene Nachhilfeprogramme für die Ferien. Wie gut das bei den Kindern ankommt, will ich hier gar nicht thematisieren, da die logischerweise so gar keine Lust darauf haben. Die große Schwierigkeit ist dabei, dass sich jedes Kind an einem ganz anderen Punkt befindet. Selbst wenn zwei Kinder in der gleichen Klasse sind, sind sie oft meilenweit voneinander entfernt, wenn es zum Beispiel darum geht eine Textaufgabe zu lösen. Während der eine vielleicht nur an der Lösung hängt, hat der andere schon Schwierigkeiten, den Text zu lesen. Die kleinen Fortschritte, die wir machen, lassen uns nicht direkt verzweifeln und geben uns die Hoffnung, dass im kommenden Schuljahr nicht gleich zu Beginn die Welt untergeht. Trotz allem haben die Kinder natürlich Sommerferien und das Lernen nimmt lediglich einen kleinen Teil des Tages ein. Wichtig ist, immer sofort das Belohnungssystem zu triggern, um die Kinder zu motivieren. Darum darf jeder nach dem Lernen für zehn Minuten an den Computer, und dann fleißig Browsergames spielen oder die sozialen Netzwerke unsicher machen. Den sonstigen Alltag müssen wir als Alleinunterhalter füllen, was gar nicht so leicht ist. Damit nicht nur die Glotze läuft, versuchen wir verschiedene Sachen anzubieten. Das wäre zum Beispiel Kuchen backen, Basteln, Hausverschönerungen und Angeln. Leider haben wir nichts gefangen, aber es ist immer wieder schön rauszukommen und sich an der frischen Luft zu bewegen. Auf dem Rückweg haben wir dann noch ein kleines Entenküken adoptiert, das ganz allein im Gras saß. Danach wurde es im Haus sogleich aufgepäppelt, inzwischen rennt es munter durch das Jungenhaus. Außerdem sind wir an einem riesigen Feigenbaum vorbeigekommen und haben uns sogleich den Bauch mit den süßen Früchten vollgehhauen. Ich denke, dass ich diese leckeren, heimischen Früchte in Deutschland vermissen werde, weshalb ich hier immer eine Mango im Schrank habe, falls die nicht endenden Gelüste sich melden sollten.