zum Inhalt

Freiwilligendienst im Ausland: Halbzeit - Teil 1

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
studium

12.03.2020

Ich hatte bereits von den Vorbereitungsseminaren vor dem Freiwilligendienst geschrieben. Nach sechs Monaten gibt es, als festen Pflichttermin, das Zwischenseminar. Gedacht ist, dass die Freiwilligen des Vorbereitungsseminares sich erneut treffen und sich über ihre Erfahrungen, Erlebnisse und Leben austauschen. Eine überaus niederschmetternde Nachricht war vor dem Seminar für uns, dass die ehemalige Gruppe zu groß sei und wir sechs Freiwillige aus Peru in eine andere Gruppe verfrachtet werden. In einem fünftägigen Seminar ist es unmöglich, sich erst noch kennenzulernen und danach genügend Zeit zu haben, sich auf einer Vertrauensbasis zu unterhalten. Mit ziemlich niedrigen Erwartungen sind wir also nach Ecuador geflogen. Im Hinblick auf all diese Aspekte ist es bezeichnend für den dekadenten Zustand in der wir uns als Menschheit gerade befinden, dass wir für ein paar Tage zu einem Seminar eingeflogen werden. Einerseits wird an einem Ort geholfen, andererseits werden (zusätzlich zu den Hin- und Rückflügen) auf die unnötigste Art und Weise 3,6 Tonnen CO2 in die Atmosphäre gepustet. Schön gehorsam sind wir aber natürlich nach Guayaquil geflogen und von dort aus nach Cuenca nochmal vier Stunden mit dem Bus gefahren. 30 Grad Celsius, 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Damit mussten wir erstmal wieder klar kommen nach sechs Monaten in der Wüste Arequipas. Über den wunderschönen Pass des Nationalparks „Cajas“ sind wir dann nachts in Cuenca angekommen, wo ein Hostel bereits für uns reserviert war. Die Kosten werden von der jeweiligen Organisation übernommen. Der Internationale Bund ist eine sehr gute Organisation. Die Ansprechpartner stehen immer zur Verfügung und es herrscht ein gutes und lockeres Verhältnis. Das hat mir dann im Endeffekt auch den Frust etwas genommen, weil ich die gegenüberliegende, organisierende Seite verstanden habe. Das Seminarhaus lag etwa 30 Minuten Autofahrt von Cuenca entfernt. Wir hatten jedoch erstmal einen Vormittag Zeit, um Cuenca zu erkunden. Dabei fielen mir unzählige Unterschiede zu Arequipa auf, was wieder einmal zeigt, wie divers und unterschiedlich der südamerikanische Kontinent ist. Vor dem Mittagessen sollten wir dann aber im Haus angekommen sein. Nach ewiger Irrfahrt mit dem Taxi sind wir schließlich am Seminarhaus angekommen.