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Freiwilligendienst im Ausland: Halbzeit - Teil 2

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
studium

25.03.2020

Das Seminarhaus ist eine Art Kloster. Wir wurden von den „Hermanas“ bekocht, es wurde geputzt, der Garten war schön hergerichtet und somit stand der Entspannung nichts im Wege. Ein paar Straßen weiter unten gab es sicherlich Familien, bei denen Essen Mangelware ist. Inwiefern das Luxusleben hinter Zäunen für einige wenige und das endlose Leid vor den Zäunen miteinander vereinbar ist, bleibt für Normalsterbliche wahrscheinlich immer ein Rätsel. Aber wie immer: es ist bequemer fürs Gewissen einfach in der Hängematte zu liegen.
Unsere Gruppe war ziemlich durchmischt von verschiedenen Organisationen. Außer uns sechs waren alle anderen an Schulen in Ecuador, um Englisch zu unterrichten. Daher dominierten Themen wie Schulunterricht, Gastfamilien und das Leben in Ecuador das Seminar. Jedes Thema findet aber seinen Platz. Am Abend wurden die Themen für den nächsten Tag vorgeschlagen. Aufgrund der großen Streuung wurden immer Gruppenarbeiten angeboten. Angeboten heißt, dass man keine Verpflichtung hat, irgendwo hinzugehen und teilzunehmen. Wer Lust hat alleine oder mit anderen spazieren zu gehen, der kann das jederzeit problemlos tun. Das ist sicherlich ein Aspekt, den ich an den Seminaren des IB sehr schätze. Da ich von den Hauptthemen wenig mitnehmen konnte, nutzte ich das Angebot am letzten Seminartag. Das Unterhalten, Austauschen und die Zeit für sich fand ich trotzdem sehr bereichernd. Alles Dinge, für die man jedoch nicht unbedingt nach Ecuador hätte fliegen müssen.
Und dann war das Seminar auch schon vorbei. Trotz allem geht die Zeit wahnsinnig schnell vorbei. Und dann, sobald man alle Namen weiß, die Gespräche Tiefe finden und man sich wohlfühlt geht es wieder weiter. Eigentlich schade. Aber bei mir stand nicht der geplante Rückflug an, sondern eine zweiwöchige Reise durch Ecuador und Nordperu bis nach Arequipa – ohne Flug.