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Freiwilligendienst im Ausland: Paris - Stadt der Extreme

Anna

Autor:
Anna

Rubrik:
auszeit nach dem abi

13.05.2019

Seit ich hier in Troyes lebe, war ich schon mehrmals in Paris – klar, die Metropole ist nur eineinhalb Stunden Zugfahrt entfernt, die nur 15 Euro kostet.
Mein letzter Besuch in Paris war jedoch etwas Besonderes, denn diesmal begleiteten mich meine Eltern. In knapp drei Tagen wollten wir zusammen die wichtigsten Touristenattraktionen besichtigen. Da wir mit dem Auto unterwegs waren, wurden wir schon vor unserer Ankunft mit den Herausforderungen dieser Großstadt konfrontiert: Je näher wir Paris kamen, desto dichter wurde der Straßenverkehr. Dabei scheinen alle Verkehrsregeln außer Kraft gesetzt: Rollerfahrer brausen zum Beispiel mit extremer Geschwindigkeit und ohne jeglichen Sicherheitsabstand zwischen den Autos hindurch. Auch als wir am nächsten Morgen in die U-Bahn einstiegen, verbesserte sich der Eindruck vom Verkehr in Paris nicht gerade. Wir landeten in einem sehr vollen Wagon und immer mehr Leute drängten sich hinein – Alltag in Paris, dort steht eben nichts still, überall Musik, Lärm, Stimmengewirr, Menschen.
Dabei ist die Stadt wirklich etwas Besonderes: An jeder Straßenecke ragen die beeindruckenden alten Häuserfassaden auf, in der Innenstadt findet man zu jeder beliebigen Uhrzeit geöffnete Geschäfte, Restaurants, Crêpes-Stände oder Bars.
Auch das Seine-Ufer, gesäumt von alten Bäumen, zieht nicht umsonst jährlich über 30 Millionen Touristen in seinen Bann. Ganz zu schweigen von den weltberühmten Sehenswürdigkeiten: von der Basilika Sacré-Coeur über den Louvre, die (zugegebenermaßen etwas mitgenommene) Kathedrale Notre Dame bis hin zum Eiffelturm. Als ich mit meinen Eltern schließlich aus der Metro stieg und Letzterer vor uns aufragte, waren wir alle beeindruckt.
Trotz allem, Paris hat zwei Seiten: Bei genauerem Hinsehen verwandelt sich die vermeintlich „perfekte“ Stadt der Liebe in ein trauriges Beispiel dessen, was wir Menschen unserer Umwelt antun. In der Seine schwimmen schon seit Jahren keine Fische mehr, die Luftqualität zählt zur schlechtesten Europas – und eine Begegnung mit aus Müllbergen auftauchenden Ratten ist keine Seltenheit.
Auch wenn ich mit meinen Eltern eine sehr schöne Zeit in Paris verbracht habe, die Stadt hat mich auch zum Nachdenken gebracht.