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Gap Year: 5.607 Kilo

Ein Porträt-Foto von Noah

Autor:
Noah

Rubrik:
orientieren

12.08.2019

Mein Gap-Year neigt sich langsam dem Ende zu und so ist es Zeit für ein Resümee, dachte ich mir an einem Abend. Ich ließ meine Reisen Revue passieren, hab über größere Anschaffungen nachgedacht und wie ein Gedankenblitz kam mir dabei etwas in den Kopf – wie umweltfreundlich war mein Gap-Year eigentlich? Schließlich gibt es kein wichtigeres Thema im Moment und das auch zu Recht. Ich fing an mir meine Flugreisen zu notieren, die ich in diesem Zeitraum gemacht habe, insgesamt saß ich zehnmal im Flugzeug. Etwas schockiert über diese Zahl, begann ich, im Internet zu recherchieren wie viel CO2 ich damit ausgestoßen habe. Das sehr bedrückende Ergebnis lautet 5.607 Kilo. Das ist etwa das 2,5-fache des klimaverträglichen Jahresbudgets für einen Menschen. Und das nur durch meine Reisen mit dem Flugzeug. Am meisten CO2 hat mein Trip nach New York verursacht, mehr als 4.000 Kilo CO2 wurden dabei in die Luft abgegeben. Natürlich war mir bewusst, das Fliegen nicht besonders umweltbewusst ist, aber so eine Zahl vor den Augen zu haben, lässt einen erstmal stumm werden. Meine Recherche ging weiter. Wie viel CO2 verursache ich im Alltag, also durch meine Essgewohnheiten, Fortbewegungsmittel oder durch meine Kleidung? Schnell habe ich gemerkt, auch hier lebe ich nicht so klimafreundlich wie gedacht. Zwar hilft es, dass ich sehr wenig Fleisch esse und zu Hause Ökostrom aus der Steckdose kommt. Trotzdem liegt mein CO2-Wert über dem, der für unseren Planeten akzeptabel wäre. Nun wurde mir aber auch schnell klar, dass ich mich jetzt nicht auf einer Almhütte einsperren kann und nur vom Bergfluss und selbst angebauten Himbeeren ernähren kann. Deshalb informierte ich mich über Möglichkeite, meinen CO2-Ausstoß zu reduzieren. Statt zum Beispiel neue Kleidung zu kaufen, könnte ich einfach in den Secondhandladen gehen. Wenn man verreisen will, dann möglichst den Zug nehmen und wenn es unbedingt das Flugzeug seien muss, Zwischenstopps vermeiden und am besten noch den CO2-Beitrag kompensieren, in dem man an Umweltorganisationen einen Geldbetrag spendet, die diesen wiederum in Klimaschutzprojekte, wie Aufforstung, investieren. Ich habe mir auf jeden Fall ein paar Tipps zu Herzen genommen und setze sie nun im Alltag konsequent um.