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Wer, wo, was, wie?

Porträt von Anna

Autor:
Anna

Rubrik:
orientieren

26.08.2024

Ich wusste schon relativ lange, dass ich gerne Jura studieren möchte. Ich hatte zwischendurch immer mal die eine oder andere Idee wie Politikwissenschaften oder Wirtschaftspsychologie. Keine dieser Ideen hat sich jedoch über einen längeren Zeitraum gehalten und am Ende bin ich immer wieder zu Jura zurückgekommen.

An sich hatte ich also das Schwierigste, die Wahl des Studienfaches, schon entschieden. Von daher ging es „nur noch“ um den Standort der Uni. Eine Frage, die sehr viel schwerer zu beantworten ist, als ich dachte. Es gibt so viele Faktoren, die die Entscheidung beeinflussen: der Schwerpunkt der Uni beim Studium, die Größe der Stadt, die geografische Lage, die Wohnsituation … Es gibt zu allen Vorteilen eigentlich immer fast genauso viele Nachteile. Ich hatte mir eine Universität und Stadt ausgesucht, war circa eine Woche lang total begeistert und zu hundert Prozent überzeugt – fing dann an, Nachteile zu suchen und entschied mich wieder um. 

Aus der ursprünglich geplanten Woche oder vielleicht auch eineinhalb, die ich für die Uniwahl brauchen würde, wurde ein halbes Jahr. Doch dafür kann ich sagen: Ich habe mir tatsächlich alles genau angeschaut und gut überlegt und am Ende die für mich beste Entscheidung getroffen. Ich habe mich an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Humboldt-Universität (HU) zu Berlin beworben. Wobei Freiburg eher mein Back-up-Plan war, sollte es mit Berlin aufgrund des Numerus clausus (NC) nicht klappen. Beide Unis, vor allem Berlin, haben einen eher internationalen Schwerpunkt und bieten auch internationale Programme an, was mich besonders überzeugt hat. In Freiburg wurde ich schon vor einem Monat angenommen, in Berlin vor einer Woche nach unendlich langem Warten auch. Jetzt geht es nur noch um das Immatrikulieren und die Wohnungsfrage.

Irgendwie fühlt sich es etwas surreal an, dass ich jetzt endgültig ausziehe und ein komplett neuer Lebensabschnitt beginnt. Bei meinem Auslandsjahr war das ja auch schon so ein bisschen. Doch da wusste ich, dass mein Aufenthalt in Irland auf eine bestimmte Zeit begrenzt ist, ich danach einfach wieder zurückkomme und alles mehr oder weniger gleich ist. Doch das Studium ist ein viel längerer Zeitraum als nur dieses eine Jahr – und was danach kommt, kann noch niemand sagen. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich außer für Besuche in der Heimat, jemals wieder zurückkommen werde, ob das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin und die letzten 19 Jahre gelebt habe, irgendwann wieder mein Hauptwohnsitz wird oder ob ich hier gerade meinen letzten Monat verbringe. Irgendwie ein total seltsames Gefühl, eine Mischung aus Nostalgie und Vorfreude. Doch im Moment überwiegt Letztere.