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Gap Year: Zwischen Solarzellen und Organspenden

Ein Porträt-Foto von Noah

Autor:
Noah

Rubrik:
auszeit nach dem abi

08.02.2019

Nach knapp drei Wochen beim ZDF trauten mir meine Kollegen zu, auch mal alleine ein Interview zu führen. Ich war seit Beginn meines Praktikums nun schon bei mehreren Drehs dabei gewesen, habe Interviewpartner gesucht und sie gebrieft, kurz gesagt die Redakteure generell in ihrer Arbeit unterstützt. Nun war es aber an der Zeit, selbst Verantwortung zu übernehmen. Also schickte man mich zusammen mit dem erfahrensten Kameramann nach Tauberbischofsheim, um den Chef einer Solarpanele-Firma zu interviewen. Er hat nämlich viel Geld in Solarparks in Afrika investiert und gilt als Beispiel für gelungene Entwicklungshilfe. Wir brauchten für einen Nachrichtbeitrag kleine Interviewschnipsel von ihm, auch „O-Töne“ genannt. Als wir bei der Firma angekommen waren, wartete schon der gesamte Vorstand auf uns. Der Kameramann übernahm glücklicherweise die Führung. Das Interview fand draußen statt und dauerte zur Überraschung der Vorstandriege auch nur knapp zehn Minuten. Von diesem Gespräch würden dann am Ende nur 20 oder 30 Sekunden im Fernsehen zu sehen sind. Zurück in Stuttgart schickten wir unser Material an die Kollegen in Berlin, die es in ihren Beitrag einbauten. Das Ergebnis konnte man schon am nächsten Tag im ZDF sehen. Dieses Interview gab mir mehr Selbstvertrauen und von da an war ich häufiger alleine mit einem Kameramann unterwegs. Zwei Tage später war ich zum Beispiel in der Transplantationsklinik in Stuttgart, um dort die Meinung des Chefarztes über das neue Organspendegesetz einzuholen.