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Ingenieurwesen? Ja, bitte!: Einsicht in der Einsicht

Ein Porträt-Foto von Katha

Autor:
Katha

Rubrik:
studium

14.09.2020

Nach der Korrektur einer Klausur haben Studierende die Möglichkeit, Einsicht in die Bewertung zu nehmen. Ab und zu kommen Korrektoren in dieser Einsicht zu der Einsicht, dass man irgendwo noch ein paar Pünktchen mehr verdient hätte. Diese Momente sind tatsächlich gar nicht so selten. Ich selbst habe bisher in fünf Einsichten so viele zusätzliche Punkte bekommen, dass ich eine bessere Note als ursprünglich bekam. Fünf von insgesamt 34 Klausuren, die ich bisher an der RWTH geschrieben habe. Oder anders ausgedrückt: Kapp 15 Prozent meiner Klausuren wurden anfangs zu schlecht bewertet! Und diese Betrachtung bezieht nur die Klausuren mit ein, bei denen ich in der Einsicht war.

Tatsächlich ist es meistens so, dass die Einsichtstermine sehr ungünstig liegen und man gar nicht erst hin geht. Das liegt daran, dass die frühen Klausuren ihre Einsichten noch während der Klausurphase haben, in der man lieber lernt, als sich in die Warteschlange für die Einsicht zu stellen und die späten haben den Termin dann, wenn wir nach den Klausuren endlich in den Urlaub fahren. Es besteht noch die Möglichkeit, jemand anderen zur Einsicht in die eigene Klausur zu bevollmächtigen, wenn man selbst verhindert ist. Wenn aber auch kein Kommilitone zur Verfügung steht, der das übernehmen kann, gibt es keine Chance, sich die Bewertung anzuschauen. Daher habe ich es bei den meisten Klausuren dabei bewenden lassen, meine Note einfach zu akzeptieren. Ausnahmen waren insbesondere die Klausuren, bei denen mir nur ein Punkt zur nächstbesseren Note fehlte oder ich eine deutlich bessere Note erwartet hätte. So halten es auch die meisten meiner Kommilitonen.

Das ist pragmatisch, kostet aber womöglich den ein oder anderen Punkt. Insgesamt kann ich empfehlen, die Einsichtstermine wahrzunehmen, wenn es sich einigermaßen einrichten lässt. Korrektoren sind eben auch nur Menschen und machen ab und zu Fehler.