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Ingenieurwesen? Ja, bitte!: Konzentration, bitte!

Ein Porträt-Foto von Katha

Autor:
Katha

Rubrik:
studium

05.03.2021

Während ich die ersten Vorlesungen im Online-Auslandssemester in Brüssel habe, stehen gleichzeitig noch Klausuren an meiner Uni in Aachen an, um das Wintersemester abzuschließen. Inzwischen ist auch entschieden, wie die Klausuren stattfinden werden. Die Lehrstühle wurden dringend gebeten, Online-Klausuren anzubieten. Von meinen Freunden weiß ich allerdings, dass nicht alle diese Option gewählt haben, sondern teilweise Klausuren im Sommer präsenzhaft nachgeholt werden sollen. Meine Klausuren finden aber zum Glück alle online statt.

Zwei schriftliche Klausuren habe ich bereits abgelegt. Die erste Klausur war als Open-Book Klausur konzipiert; wir durften also alle Unterlagen aus der Vorlesung benutzen. Wir wurden deshalb während der Prüfung auch nicht über Zoom beobachtet. Bei der zweiten Klausur waren keine Hilfsmittel erlaubt – nicht einmal eine Formelsammlung! Ich persönlich halte es für keine prüfenswerte Fertigkeit, Formeln aufsagen zu können, die man entweder googeln kann oder wie ich in einer privaten Formelsammlung ständig griffbereit hat. Trotzdem bin ich dankbar dafür, dass der Lehrstuhl eine Online-Prüfung ermöglicht hat!

Für die Klausur mussten wir im Vorfeld Lösungsbögen auf Papier ausdrucken. Damit wir nicht schummeln, mussten wir zu Beginn der Klausur einmal zeigen, dass auf unserem Arbeitsplatz nur die erlaubten Lösungsbögen, Stifte und der Taschenrechner liegen, mussten unser Mikrophon anschalten und wurden dann in Gruppen von etwa 20 Leuten auf Zoom-Meetings aufgeteilt, in denen uns die Klausuraufsicht ständig im Blick hatte. Dann bekamen wir die Aufgaben und die Klausur ging los.

Normalerweise ist es in dem Haus, in dem ich wohne, lärmtechnisch gut aushaltbar. Natürlich suchte sich mein Nachbar aber genau diesen Tag aus, um in eben diesen zwei Stunden seiner Wand ein paar Löcher zu verpassen. Am schlimmsten fand ich, dass sich das alle mit anhören mussten. Aber ich hatte natürlich wenig Handlungsspielraum. Also versuchte ich, mich zu konzentrieren und beruhigte mich damit, dass die Klausuraufsicht mein Mikrophon stummschalten könnte, wenn es nötig wäre. Am Ende scannten wir die beschriebenen Blätter mit unseren Smartphones ab und luden sie im Abgabebereich des Online-Lernraums hoch. Bis auf meine ungewöhnliche Geräuschkulisse hat diese Online-Klausur also sehr gut geklappt.