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Ingenieurwesen? Ja, bitte!: Landeerlaubnis verweigert

Ein Porträt-Foto von Katha

Autor:
Katha

Rubrik:
studium

07.05.2020

Vor einigen Wochen bin ich noch ohne Zwischenfälle problemlos aus Südamerika zurückgekommen. Mein Freund, der eigentlich noch bis Ende des Sommers in Südamerika bleiben wollte, hat es schlechter getroffen.
Er war in Bolivien, als sich die Ereignisse in Südamerika plötzlich überschlugen. Da Bolivien ein armes Land mit einem sehr schlechten Gesundheitssystem ist, nahm mein Freund ein Taxi, um es noch vor der nur einige Stunden vorher angekündigten Grenzschließung nach Peru zu schaffen. Da in Peru eine extrem strenge Ausgangssperre durchgesetzt wurde, hing er zwei Wochen in einem Hostel am Titicacasee fest. Zwei abenteuerliche Wochen, in denen mich eine Mischung aus Fotos von schwer bewaffnetem Militär auf den Straßen und Berichten von den ergebnislosen Bemühungen der deutschen Botschaft allmählich beunruhigten. Die deutsche Botschaft hatte lange mit der peruanischen Regierung zu kämpfen, die sich aktiv gegen die Bemühungen stellte, deutsche Staatsbürger auszufliegen. Unter anderem wurden kurzfristig Landeerlaubnisse für Flugzeuge entzogen, die sogar schon losgeflogen waren. Nach zwei Wochen hatte die Rückholaktion dann aber doch Erfolg. Er ist also inzwischen wohlbehalten zurück in Deutschland und wir sind zusammen in Heimquarantäne.
Zwar wurde die verpflichtende Quarantäne für Rückkehrer erst später verordnet, wir halten uns aber trotzdem daran. Eine Ausnahme machen wir nur fürs Joggen, das in unserer ländlichen Gegend kein Risiko darstellt. Langeweile ist bisher nicht aufgekommen. Feste Bestandteile meines neuen Alltags sind Online-Vorlesungen, ein bisschen Arbeit für die Ehrenämter, viel Sport und ausgiebiges Kochen und Essen. Zwar werde ich das Verhältnis von Arbeit und Freizeit sicherlich anders balancieren müssen, wenn die Uni wieder richtig los geht, für den Moment ist es aber die perfekte Mischung.