Rubrik:
studium
24.08.2020
Autor:
Bo
Rubrik:
studium
24.08.2020
Es gibt Momente im Leben, da scheint alles zu viel zu sein. Zu viel Baulärm, zu viele Dinge auf der zu langen To do-Liste und zu viele Dinge, über die man sich den Kopf zerbrechen kann. Dieses Gefühl der Überforderung ist menschlich und normal. Manche Menschen schaffen es besser als andere diese Ängste von sich zu schieben und unbekümmert durchs Leben zu gehen. Oftmals schaffe ich das auch aber leider nicht immer. Nachdem ich vor einigen Wochen die Zusage für das Volontariat bekommen habe, habe ich zunächst einmal ein paar Stunden euphorisch auf einer Wolke geschwebt. Schließlich hatte ich sechs Monate auf diesen Moment hingefiebert, wollte nichts mehr als die Zusage und hatte nun den ersten Karriereschritt hin zu meinem Wunschberuf getätigt. Spätestens am nächsten Tag flachte die Freude ab und es folgte eine neue Normalität. Ich wusste, dass ich nächstes Jahr nach Frankfurt ziehen würde und dort ein neues Leben für mich beginnen würde. Statt weiter auf einem Hoch zu schweben, folgten sehr nüchterne Gedanken. Vielleicht hatte ich zu viel Druck und Angst aufgebaut und mir zu sehr eingeredet, dass eine Zusage mein Leben positiv verändern würde und eine Absage die absolute Katastrophe wäre. Denn nach der Zusage kamen neue Herausforderungen auf mich zu. Finde ich auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt ein schönes Zimmer oder eine Wohnung? Wie schaffe ich es bis dahin mein Studium erfolgreich zu beenden? Zudem bin ich ab nächster Woche in Island und muss nun alles von dort klären. Diese Ängste und Gedanken waren nicht aktiv und ständig präsent, sondern rumorten fleißig in meinem Unterbewusstsein. Ich fand keine Ruhe und wollte es nicht wahrhaben. So wirklich getraut habe ich mich auch nicht darüber zu reden. Würde Verständnis dafür herrschen, dass ich mich ein wenig verloren fühle, obwohl sich doch meine Wünsche erfüllt hatten? Warum konnte ich nicht einfach kontinuierlich auf einer Glückswolke schweben? Warum musste ich mir schon wieder neue Ziele setzen und mehr erreichen wollen? Ich schätze mal das gehört einfach zu meinem Charakter und letztendlich zu mir und meinem Leben. Heute bin ich wieder mit mir im Reinen und akzeptiere, dass ab und an Ängste aufkommen. Angst gehört zum Leben dazu und muss nicht unbedingt was Schlechtes sein – sie sorgt nämlich dafür, dass wir wachsam bleiben und nicht unbedacht durchs Leben gehen.
Vielen Dank für dein Feedback zu dieser Seite! Deine Kritik oder dein Lob zu abi.de kannst du uns gerne auch ergänzend über „Kontakt“ mitteilen. Deine abi» Redaktion
Diese Seite ist erreichbar unter:
https://abi.de/interaktiv/blog/master-live/alles-wird-gut-8180