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Master live: Die letzte Veranstaltung des Jahres

Ein Porträt-Foto von Bo

Autor:
Bo

Rubrik:
studium

20.11.2020

Vor dem erneuten Herunterfahren des Alltags konnte ich noch eine wundervolle Veranstaltung besuchen. Bereits seit einigen Jahren engagiere ich mich neben dem Studium bei „young leaders“ – eine Organisation, die Veranstaltungen für engagierte Jugendliche anbietet. Bei der 69. young leaders Akademie gab es einen ganz besonderen Gast – das Technische Hilfswerk, kurz THW. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nur eine grobe Ahnung vom THW hatte. Klar, dass das THW die neue Corona-Klinik in der Berliner Messe aufgebaut hatte – davon hatte ich gehört. Aber wie vielseitig das THW ist und in wie vielen Bereichen unseres Alltags es repräsentiert ist, war mir einfach nicht bewusst. Das THW ist die deutsche Zivil- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes mit ehrenamtlichen Helfern und hauptamtlichen Mitarbeitern. Die rund 80.000 Mitglieder sind im Einsatz bei Umweltkatastrophen, Unglücken, Unfällen und Notständen. Was das THW von der normalen Feuerwehr unterscheidet ist, dass sie im Auftrag der Bundesregierung auch im Ausland agieren. Das aktuellste Beispiel ist wahrscheinlich die Explosion in Beirut, Libanon. Dort wurden nur wenige Stunden nach der verheerenden Katastrophe sofort Hilfsmittel und THW-Mitglieder nach Beirut geschickt um vor Ort zu helfen.
Allein das Ausmaß an Einsätzen und Verantwortungen der THW war immens beeindruckend – ein ganz anderer Aspekt aber hat mich am meisten bewegt. Das THW ist keine Hilfsorganisation professioneller Einsatzkräfte. Jeder, der helfen will, kann mitmachen. Selbst meine Höhenangst und Furcht vor tiefen Gewässern würden mich nicht vom THW ausschließen. Genau diese Diversität und Offenheit ist es, was mir imponiert. Auf der Veranstaltung hielt der Ehrenpräsident des THWs Albrecht Broemme einen Vortrag über die Vielseitigkeit des THW in seinen Aufgaben und Mitgliedern. Anschließend standen er und Ortkräfte aus Paderborn uns Akademie-Teilnehmern mehrere Stunden für Fragen zur Verfügung. Diese Gespräche haben mir deutlich gemacht, dass es beim THW nicht um Hierarchien geht, sondern darum, dass knapp 80.000 Menschen ein gemeinsames Ziel haben: Leid verringern und eine humanitäre Haltung bei jungen Menschen stärken.
Durch die Covid-19 Pandemie hat sich bei vielen jungen Menschen eine gewisse Vereinsamung und Sinnverlust verankert. Insbesondere in so einer schwierigen Zeit voller Ungewissheit und Tristesse ist es bestärkend, etwas für die Gesellschaft zu tun. Etwa 16.000 Jugendliche gehören bereits zum THW – in der Coronazeit werden es bestimmt noch mehr werden.