Rubrik:
studium
28.08.2020
Autor:
Franziska
Rubrik:
studium
28.08.2020
Neben der Uni arbeite ich als Seminarassistentin für Freiwilligendienste. Normalerweise besteht mein Job darin, alle paar Monate gemeinsam mit den Freiwilligen für eine Woche auf Seminar in eine Jugendherberge zu fahren. Da die physischen Seminare in diesem Jahr nicht stattfinden konnten wie ursprünglich geplant, musste eine digitale Version her. Ehrlich gesagt hatte ich anfangs wenig Hoffnung darin, dass ein digitales Seminar nur ansatzweise ein Ersatz für die richtigen Präsensseminare sein könnte, die für viele Freiwillige immer ein Highlight in ihrem Freiwilligendienst markieren. Aber natürlich blieb uns keine Wahl, außer das Seminarkonzept zu digitalisieren und eine Online-Seminarwoche zu konzipieren.
Vorab versendeten wir an alle Freiwilligen ein Seminarset mit verschiedenen Materialien, die sie im Laufe der Woche gebrauchen würden – darunter Knete, ein Notizbuch, Pinsel, Sticker und einiges mehr. Wir dachten uns verschiedene Challenges und ein Wochenspiel aus, planten ein Abendprogramm und überlegten uns digitale Möglichkeiten, um trotz allem ein Seminargefühl entstehen zu lassen. Die Woche startete dann montags mit einer Begrüßung per Livestream, die restlichen Tage begannen mit einem digitalen Warm-Up für alle. Tagsüber konnten die Freiwilligen in verschiedenen Kreativworkshops arbeiten, für die Abende organisierten wir einen Online-Spieleabend, Gesprächsrunden per Videokonferenz und ein digitales Pub Quiz. Mir war es wichtig, gewisse Schnittstellen zu einem normalen Seminar herzustellen. Also habe ich beispielsweise den Wochenplan per Hand gemalt und eingescannt, statt nur eine langweilige Tabelle zu erstellen und hochzuladen. Außerdem haben die Freiwilligen die Möglichkeit bekommen, sich gegenseitig Botschaften zu schreiben, die sie in der Woche nach dem Seminar als richtigen Brief per Post zugesendet bekommen haben. Und natürlich gab es auch eine Abschlusspräsentation am Ende der Woche: statt einem richtigen Präsentationsabend schnitten wir ein Video mit allen Workshop-Ergebnissen zusammen, das alle gleichzeitig anschauen konnten.
Insgesamt lief das digitale Seminar besser als gedacht und ich denke, dass die Freiwilligen trotz der Umstände einen schönen Abschluss ihres Freiwilligendienstes hatten. Trotzdem hoffe ich sehr, dass wir für den kommenden Jahrgang wieder normale Präsenzseminare durchführen können.
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