Rubrik:
studium
23.05.2022
Autor:
Antoine
Rubrik:
studium
23.05.2022
Endlich keine Hausarbeiten mehr, endlich Freizeit! Die letzten Wochen waren richtig anstrengend: So viel für die Uni zu tun, dass kaum noch Zeit für (andere) schöne Sachen blieb. Und dazu habe ich mich genau in dieser stressigen Phase noch mit COVID angesteckt und lag erst mal eine Woche flach.
Aber am Ende hat dann doch alles funktioniert. Ich konnte pünktlich zum Fristenende zwei Forschungsarbeiten abgeben und eine mündliche Prüfung ablegen. Eigentlich wollte ich daraufhin eine Woche wandern gehen, aber durch Post-COVID habe ich die Tour dann stark verkürzen müssen. Statt zehn Tage bin ich zur Sicherheit nur vier Tage wandern gegangen, um meine Lunge nicht unnötig stark zu belasten.
Als Route habe ich mir die Grenzregion zwischen Bayern und Thüringen ausgesucht. Hier ist nämlich das „Grüne Band“, eine Initiative des Naturschutzvereins „BUND“. Das Grüne Band ist die ehemalige Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland beziehungsweise sogar zwischen der ehemaligen Sowjetunion und der westlichen Welt. Denn das Grüne Band zieht sich durch ganz Europa. In den vier Tagen habe ich mich aber auf die ehemalige Grenze in Thüringen beziehungsweise Bayern konzentriert. Die Natur dort ist nämlich wunderschön und angenehm hügelig.
So wanderte ich entlang riesiger Felsformationen auf wahnsinnig hohe Waldpassagen und konnte mit eigenen Augen sehen, dass riesige Waldflächen gerodet wurden. Ich wanderte entlang glasklarer Flüsse und Bäche und kochte mir Tee mit dem Ausblick auf Überreste der ehemaligen Grenzanlagen. Aufgrund von kartografischen Ungenauigkeiten musste ich mich klammheimlich durch eine Bullenweide schleichen und zu Fuß einen Fluss durchqueren. Ich entdeckte Grenzposten mitten im Wald und traf andere Wanderer bei der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz.
Ich selbst habe mein Lager, wenn es ging, in Schutzhütten im Wald, wenn nicht, dann in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Grenzstreifens aufgeschlagen. Das war jedoch das größte Problem der Wanderung. Denn ich wusste zwar, dass es nachts noch kalt sein würde, dass es SO kalt sein würde, das unterschätzte ich jedoch. Und so war der Schlaf leider weder durchgängig noch tief. Aber am Ende war es den Muskelkater und die wachen Nächte doch wert.
Urlaub muss nicht immer am anderen Ende des Kontinents oder sogar der Welt stattfinden. Manchmal lässt sich auch eine Menge in der unmittelbaren Umgebung entdecken. Wenn du mehr zu Wanderungen erfahren möchtest, kannst du auch in meinen Blogs aus dem letzten Herbst stöbern, dort habe ich über meinen Urlaub im letzten Sommer berichtet. Am Ende bleibt nur der Rat: Probiere es einfach mal aus! Erst mal mit ein paar Stunden wandern. Wenn dir das dann gefällt, einen Tag. Dann vielleicht sogar mit einer Übernachtung draußen. Es ist ein großer Spaß!
Bis bald,
dein Antoine
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