Rubrik:
studium
09.05.2022
Autor:
Antoine
Rubrik:
studium
09.05.2022
Mein erstes Semester an der Friedrich-Schiller-Universität Jena war das gleichzeitig lehrreichste und anspruchsvollste meiner akademischen Laufbahn. Die Seminare, die ich belegen konnte, sind wesentlich politischer als in meiner vorherigen Universität und man merkt, dass die Friedrich-Schiller-Universität eines der führenden Soziologie-Institute in der Bundesrepublik beherbergt. Dadurch treffen viele Studierende mit sehr unterschiedlichen fachlichen und persönlichen Hintergründen aufeinander, was für eine zusätzlich offene und positive Lernatmosphäre in den Veranstaltungen führt.
Besonders gefallen haben mir dabei zwei Seminare: Das Seminar „Rechtspopulismus und Geschlecht“ konnte mir vermitteln, wie Antifeminismus und Antigenderismus entstehen und was ihre Narrative und Taktiken sind. Dass Rechtspopulismus für Männer ein Aggressionskatalysator nach den Ohnmachtserfahrungen und der Überforderung der modernen Welt sind, ist keine fundamental neue Erkenntnis, doch konnte mir der vertiefte Einblick durch zahlreiche Studien und Theorien ein tieferes Verständnis der Thematik vermitteln. In meiner mündlichen Prüfung konnte ich besonders in die Konstruktion und das Bild von Männlichkeit in rechten Gruppen eintauchen. Das Seminar „Fat as a feminist issue“ zeigte mir, wie Körper und Übergewicht gesellschaftlich konstruiert und wahrgenommen wird. In einem Forschungsprojekt untersuchte ich dort die „Konstruktion von mehrgewichtigen Kindern im bundesdeutschen Public-Health Sektor“. Neben Diesen hatte ich das ebenfalls sehr spannende Seminar „Allein im Krisenzentrum“, dass individuelle Zustände wie Burnout, Depression oder Selbstmord in einen gesellschaftlichen Kontext eingebettet hat sowie einen Russisch-Sprachkurs.
Obwohl sich das „nur“ nach ein paar Seminaren anhört, war das Semester wirklich stressig. Pro Woche musste ich durchschnittlich über 100 Seiten akademischen Text lesen und verschiedene Aufgaben erledigen. Nicht zu sprechen von den drei Hausarbeiten, die ich während der vorlesungsfreien Zeit schreiben musste. Das schlaucht schon. Jetzt, wo die Abgabe der Arbeiten vorbei ist, habe ich genau eine Woche, bis das neue Semester wieder anfängt. Womit ich meine freie Zeit jetzt verbringe, dass erfährst Du in meinem nächsten Blog. Ich freue mich, wenn Du mal wieder rein liest!
Bis bald,
dein Antoine
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