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Master live: Fünf Jahre nach dem Abitur

Ein Foto von Bloggerin Franziska am Meer

Autor:
Franziska

Rubrik:
studium

20.03.2020

Da ich in Rheinland-Pfalz zur Schule gegangen bin, habe ich bereits im März 2015 mein Abitur gemacht. Ist das wirklich schon fünf Jahre her? Einerseits fühlt es sich manchmal so an, als wäre es erst gestern gewesen, dass ich als Schülerin im Klassenzimmer saß. Anderseits ist seit dem Abitur viel passiert, sodass ich das Gefühl habe, mit meinem 18-jährigen Ich kaum noch etwas gemeinsam zu haben.
Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass ich am Boden zerstört war, als meine Ergebnisse der Abiturprüfungen nicht so gut waren, wie erhofft. Nächtelang habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, was ich studieren soll und in welche Stadt ich ziehen möchte. Ständig hatte ich das Gefühl, die richtige Entscheidung treffen zu müssen und habe mich von anderen verunsichern lassen. Außerdem hatte ich Angst, nach dem Abi den Kontakt zu meinen Schulfreunden zu verlieren.
Könnte ich meinem jüngeren Ich heute einen Ratschlag geben, dann wäre es sicher der, sich nicht so viele Sorgen zu machen. Ein paar Punkte mehr im Abitur hätten mein Leben nicht besser gemacht und letztendlich hat mein Abischnitt keine große Rolle gespielt. Außerdem bin ich mir sicher, dass es nicht die eine richtige Entscheidung gab. Ich habe mich zwar für ein sozialwissenschaftliches Studium entschieden, mit Pädagogik, Sozialer Arbeit oder BWL wäre ich aber vermutlich genauso glücklich gewesen. Auch eine Ausbildung als Veranstaltungskauffrau wäre keine schlechte Idee gewesen. Mittlerweile habe ich gelernt, dass oft sehr viele Wege ans Ziel führen und es daher nicht wichtig ist, direkt nach der Schule zu wissen, wo es hingehen soll. Zudem weiß ich jetzt, dass es sich lohnen kann, auf sich selbst statt auf andere zu hören. In meinem Fall war es ein Freiwilligendienst, von dem mir zwar fast jeder abgeraten hat, der sich am Ende jedoch als die beste Entscheidung überhaupt erwiesen hat. Und auch meine Sorge, Freundschaften zu verlieren, hat sich als unbegründet herausgestellt. Meine besten Freunde von früher sind heute immer noch meine besten Freunde, wofür ich sehr dankbar bin. Vor fünf Jahren hätte ich bestimmt nicht ahnen können, was mich alles nach dem Abi erwarten wird. Daher bin ich genauso gespannt auf die nächsten fünf Jahre.