Rubrik:
studium
30.08.2021
Autor:
Antoine
Rubrik:
studium
30.08.2021
6 Tage, 130 Kilometer, 2.900 Höhenmeter aufwärts, 2.800 Höhenmeter abwärts. Dazu ein Paar Wanderschuhe und 22 Kilogramm Gepäck. Das war mein Sommerurlaub 2021.
Ich hatte dieses Jahr besonders Lust auf einen Urlaub in der Natur und gleichzeitig wollte ich im Angesicht der Pandemielage im Inland bleiben. Mein eigentlicher Plan war eine Bikepacking Tour durch Norddeutschland. Leider darf ich nach einer Verletzung keine längeren Fahrradtouren mehr machen, weshalb ich kurzerhand umsatteln musste. So entschied ich mich für eine Fernwanderung durch den Spessart durch die Bundesländer Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. Um den Urlaub möglichst low-budget zu halten, flexibel zu bleiben und gleichzeitig möglichst viel und intensiv in der Natur zu sein, entschied ich mich dazu nicht in einer Pension, sondern in meiner Hängematte im Wald zu schlafen. Das hat tatsächlich auch sehr gut funktioniert, nur in der ersten Nacht hat mich ein Wildschwein in den Rücken gepiekst, bevor es von Dannen gezogen ist. Für mich war es die erste größere Mehrtageswanderung mit Übernachtung. Davor bin ich abends immer wieder zu meinem Zelt auf dem Zeltplatz zurückgekehrt und am Morgen dann wieder los gewandert. Sein ganzes Schlaf- und Kochequipment immer dabei zu haben ist einerseits ein Gewinn an Flexibilität, auf der anderen Seite aber auch eine enorme Last auf den Schultern.
Mein größtes Problem war allerdings, dass ich mir eine Tour herausgesucht habe, die etwas zu naturnah war. Ursprünglich wurde auf dem Weg Salz aus dem hessischen Bad Orb zum Verschiffen nach Miltenberg in Bayern an den Fluss Main gebracht. Doch die mittelalterlichen Karawanen hatten auf ihren Eselskutschen anscheinend genug Proviant dabei. Der Wanderweg führte nämlich mit großen Bögen um alle Ortschaften herum, was für mich in einem permanenten Wassermangel resultierte. Die Lösung waren sehr kraft- und zeitraubende Umwege.
Insgesamt kann ich diese Form des Reisens aber empfehlen, denn so viel Kontakt mit der Natur und einer Region hat man kaum anders. Außerdem kommt man mit unglaublich vielen freundlichen Menschen in Kontakt.
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