Rubrik:
studium
18.11.2019
Autor:
Ferdinand
Rubrik:
studium
18.11.2019
Warum ich E-Scooter problematisch finde, habe ich schon in meinem letzten Beitrag geschildert. Ich möchte den technischen Fortschritt gar nicht generell verteufeln. Auch E-Mobilität hat ihre Berechtigung. Zum Beispiel in der ländlich geprägten Oberpfalz, in der ich zuletzt drei Monate leben durfte. Dort eröffnen E-Bikes neue Möglichkeiten und ersetzen für viele Menschen bereits das Auto. Aber der E-Roller ist nun wirklich nicht der Weisheit letzter Schluss. Wer auf einen steigt, sollte sich überlegen, was das für Folgen hat, für ihn und seine Stadt. Ein Mensch, der sich mit Verkehr auskennt, hat mir mal gesagt, dass das beste für eine Stadt nicht ist, Verkehr umzuleiten oder zu elektrifizieren, sondern Verkehr zu verhindern. Der E-Roller kommt dem radikal entgegen.
Ich erinnere mich an den Kampf gegen Segways in Prag, der noch vor ein paar Jahren in Tschechien Schlagzeilen machte. Es wurden Verbotszonen für Segways eingerichtet. Vermieter, die dagegen verstießen, wurden bestraft. Die entsprechenden Schilder prägen noch heute das Stadtbild. Für den Roller gibt es bisher keine Verbotszonen, er hat überall freie Fahrt.
Doch mein Zetern hilft wohl wenig. Der E-Roller wird sich seinen Platz im Stadtbild in den nächsten Jahren erkämpfen. Solange die Politik nicht handelt, wird er von den Menschen genutzt werden. Bis es das nächste, neue, vermeintlich bessere Fortbewegungsmittel geben wird. In Prag hat das Magistrat nun jüngst ein Zeichen gesetzt: Das Memorandum mit dem Rollerunternehmen wurde nicht verlängert, man wolle ein Zeichen setzen. Gegen zu hohe Geschwindigkeiten, den Gehweg versperrende, parkende Roller und Alkohol auf den Gefährten.
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