Rubrik:
studium
13.05.2020
Autor:
Moni
Rubrik:
studium
13.05.2020
Wie für viele andere, hatte Corona für mich Konsequenzen: Ich wurde von meinem Job als Werkstudentin entlassen. Mitte März kam der Anruf, dass mein Vertrag aufgelöst werden müsste. Da mich erstmal nichts mehr in Berlin hielt, fuhr ich zu meinem Freund nach Erlangen. Dort erfuhr ich wenig später, dass ich meinen Job nun doch behalten könnte – jedoch mit halbierter Stundenzahl. Ich könnte also sechs Stunden pro Woche arbeiten, vorausgesetzt, ich würde dafür jede Woche ins Büro fahren. Ich habe lange mit mir gehadert. Schließlich ist die Stelle für mich nicht nur ein Weg, mir meinen Lebensunterhalt zu finanzieren, sondern auch eine große berufliche Chance. Dieser Bedingung zuzustimmen, hätte jedoch nicht nur bedeutet, nicht zur Eindämmung des Virus beizutragen, sondern auch in Kauf zu nehmen, meinen Freund wochen- und vielleicht monatelang nicht wiederzusehen und die restlichen sechs Tage pro Woche allein in meiner WG zu verbringen. Eine Homeoffice-Regelung konnte sich leider nicht realisieren lassen. Verbunden mit der Tatsache, dass meine Internetverbindung in der Berliner Wohnung deutlich schlechter ist (gerade in Hinblick auf das digitale Uni-Semester), entschied ich mich dafür, in Erlangen zu bleiben. Mein Vertrag wurde also aufgelöst.
Ich sehe es jedoch positiv. Seit über zwei Jahren habe ich diverse Arbeitserfahrungen gesammelt, die mich in meinen Wünschen bezüglich meines Werdegangs sehr geprägt und geformt haben. Auch wenn es gerade ein seltsames Gefühl ist, plötzlich keiner Arbeit mehr nachzugehen, nachdem das so lange ein fester Bestandteil meines Lebens war, sehe ich es als eine Chance, die Eindrücke zu verarbeiten. Wann hat man schon die Gelegenheit, einmal zu pausieren und zu überlegen, was man wirklich möchte? Ich bin mir sicher, dass es auch ein Leben nach Corona geben wird und sich neue Möglichkeiten auftun werden – bisher hat sich das schließlich immer bewährt.
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