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Master live: Queergehört

Ein Foto von Bloggerin Franziska am Meer

Autor:
Franziska

Rubrik:
studium

02.06.2020

Ich habe schon einmal berichtet, dass sich im Laufe meines Studiums ein deutlicher Schwerpunkt herauskristallisiert hat: die Wirtschaftssoziologie. Fast unbemerkt gibt es noch einen weiteren Bereich der Soziologie, mit dem ich mich sehr intensiv beschäftige: die Geschlechtersoziologie. Dazu zählen unter anderem die Untersuchung von bestimmten Geschlechterrollen und -verhältnissen, worüber ich schon einige meiner Hausarbeiten geschrieben habe. Beispielsweise habe ich mich einmal mit verschiedenen Konzepten der Gleichstellungspolitik beschäftigt oder Leitprinzipien analysiert, die in großen Organisationen und Unternehmen umgesetzt werden, um Frauen zu fördern. Auch in meiner Bachelorarbeit habe ich die unterschiedlichen Effekte der Work-Life-Balance auf Männer und Frauen untersucht.
Nun hat mich eine Freundin auf ein Programm aufmerksam gemacht, bei dem ich parallel zu meinem Studium ein Zertifikat im Bereich Gender Studies erwerben kann. Um dieses Zertifikat zu erwerben, muss ich die Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen nachweisen, die sich schwerpunktmäßig mit der Geschlechterforschung befassen. Das Gute ist, dass ich die meisten dieser Seminare auch in meinem regulären Studium anrechnen lassen darf. Ein paar Veranstaltungen muss ich allerdings auch zusätzlich besuchen. Dazu zählt unter anderem die Teilnahme an der Ringvorlesung „Queergehört“. Diese Ringvorlesung wird von Studierenden organisiert und beschäftigt sich mit queerfeministischen Inhalten. In den verschiedenen Vorträgen geht es um Vielfalt, Diskriminierung, Sexualität und gesellschaftspolitische Zusammenhänge. Jeder Vortrag wird von jemand anderen gehalten, sodass die Ringvorlesung insgesamt sehr interdisziplinäre Einblicke ermöglicht. In den vergangenen Wochen ging es beispielsweise um Sexualität und Geschlecht im antimuslimischen Raum, Rassismus und psychische Gesundheit und die kurdische Frauenbewegung. Obwohl ich mir vorher nur selten etwas unter den jeweiligen Vortragsthemen vorstellen kann, sind die Vorlesungen sehr interessant und informativ. Besonders gut gefällt mir, dass ich so Einblicke in Themen erhalte, mit denen ich mich sonst eigentlich nicht beschäftigen würde. Mittlerweile ist die Ringvorlesung in diesem Semester sogar die Veranstaltung, auf die ich mich jede Woche am meisten freue. Ich kann jedem wirklich nur ans Herz legen, auch Veranstaltungen außerhalb des regulären Studienplans zu besuchen – es ermöglicht neue Perspektiven und erweitert den eigenen Horizont!