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Master live: Schaffe ich den Master?

Ein Porträt-Foto von Bo

Autor:
Bo

Rubrik:
studium

20.07.2020

Wie die dramatisch anmutende Überschrift bereits verspricht, stecke ich gerade ein wenig in der Klemme. Um erstmal die Fakten auf den Tisch zu legen: Mir geht’s sehr gut. Ich rede gerade von einem Luxusproblem. Mein Auslandssemester in Island wird von Ende August bis Anfang Dezember gehen. Das Volontariat startet nächstes Jahr im Februar. Aktuell bin ich im zweiten Mastersemester und habe fast alle notwendigen Veranstaltungen besucht. Mir fehlen noch zwei Projekte, zwei Hausarbeiten und die Masterarbeit, um mein Studium zu beenden. Dafür habe ich bis zum Volo-Start Zeit. Da ich ein Erasmus-Semester mache, muss ich 30 Leistungspunkte machen, um das Fördergeld zu erhalten. Zusammengefasst bedeutet das nun für mich: Wenn ich einen Masterabschluss will, dann muss ich mich die nächsten Monate sehr reinhängen. Eine Masterarbeit ist schon stressig genug und die Dreifachbelastung will ich mir noch gar nicht vorstellen. Vor einigen Tagen habe ich mit meinem Studiumskoordinator telefoniert und dieser empfahl mir, dass ich mich vom Masterabschluss verabschieden solle. Zu hoch seien die Hürden und zu intensiv die Belastung insbesondere während eines Auslandssemesters. Außerdem würde ich mit dem Volontariat den Schlüssel zu einer beruflichen Karriere haben. Nach diesem Gespräch war ich zuerst einmal erleichtert. Keine Masterarbeit schreiben zu müssen, klang natürlich verlockend. Wer würde nicht lieber die Beine ausstrecken und sich entspannen? Doch dann kamen Zweifel auf. Würde ein reiner Bachelorabschluss in der Berufswelt reichen? Was wenn ich irgendwann vielleicht etwas anderes machen muss… wäre ich dann wettbewerbsfähig? Außerdem hatte ich schon so viel Arbeit in dieses Studium gesteckt – wäre es nicht enttäuschend, ohne die Früchte meiner Arbeit die Universität zu verlassen? Nach weiteren Gesprächen mit Freunden und der Ermutigung meiner liebsten Menschen habe ich mich entschieden, alles dafür zu geben, meinen Master abzuschließen. Das wird schlaflose Nächte und verzweifelte Momente bedeuten, aber ich kenne mich und meine Ziele.