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Master live: Soziologie - Was mache ich da eigentlich?

Porträtfoto des Bloggers Antoine

Autor:
Antoine

Rubrik:
studium

10.02.2022

Nachdem ich in meinen beiden letzten Blogs schon etwas über die Soziologie allgemein erzählt habe, möchte ich heute kurz über einige Kurse schreiben, die ich während meines Studiums belegt habe oder gerade belege und die mir besonders im Gedächtnis geblieben sind.

Im Anschluss an das allgemeine Seminar „Einführung in die Soziologie“ im ersten Semester, wollte ich tiefer in bestimmte Themenblöcke eintauchen. In der „Soziologie der Emotionen“ durfte ich dann lernen, warum Gefühle, die wir jeden Tag haben, nicht nur uns betreffen und damit psychologisch sind, sondern in Wechselwirkung mit unserer Umwelt stehen. Als einfaches Beispiel: Wenn eine Person in einem Raum mit mehreren Menschen besonders traurig oder glücklich ist, wirkt sich das auf alle im Raum befindlichen und die gesamte Raum Atmosphäre aus.

Ähnlich kann man das auch auf das Seminar „Gewaltsoziologie“ beziehen. Denn wenn eine Person in irgendeiner Form gewalttätig wird, steckt das andere Personen an. Besonders interessant ist dieses Verhalten auf Demonstrationen zu beobachten, was ich dann in einer Hausarbeit untersuchen konnte. Das ist wahnsinnig spannend und etwas, was man im Nachhinein auch auf Demonstrationen, die man selbst im echten Leben besucht, nicht mehr übersehen kann. In dem Zusammenhang ist für mich immer ganz hilfreich, frühzeitig den Punkt zu erkennen, an den die Gewalt zu eskalieren droht und man sich deshalb baldmöglichst aus dem Staub machen sollte. So konnte mich die Soziologie schon einige Male vor brenzligen Situationen bewahren!

Ähnlich aufschlussreich in meinem täglichen Leben war das Seminar „Soziologie des Konsums und der Konsumkritik“. Hier durfte ich nicht nur lernen, wie Unternehmen uns als Konsumierende in ihre Arbeit einspannen (z.B.: Ikea und das Phänomen des „arbeitenden Kunden“) oder wie wir Konsum mit unseren Emotionen verbinden (z.B. dass wir unsere Zuneigung zu einer Person mit materiellen Geschenken zeigen), sondern auch, wie unser Konsum wiederspiegelt, wer wir als Menschen sind oder sein möchten. Im Seminar „Is being fat a feminist issue?“, dass ich gerade belege, lerne ich, wie unsere Gesellschaft das Bild von einem (gesunden) Körper prägt und wie wir Körper wahrnehmen.

Das sind alles nur kleine Einblicke, um Dir einen Überblick zu ermöglichen. Im Endeffekt hat mich aber jedes einzelne Seminar, dass ich belegen durfte, sehr geprägt und seine Spuren hinterlassen. Das schönste: Ich werde noch einige Seminare besuchen dürfen, bis mein Studium vorbei ist und jetzt, wo ich und meine Kommilitonn:innen in jedes Seminar unser individuelles Vorwissen mitbringen, sind die darauffolgenden Gedankengänge nur umso spannender!