zum Inhalt

Master live: Vorbereitungen für mein zweites Erasmus-Semester

Porträtfoto des Bloggers Antoine

Autor:
Antoine

Rubrik:
studium

29.03.2022

Nach meinem Erasmus-Semester im Bachelor in Finnland wollte ich in meinem Master woanders hin. Auch wenn eine andere finnische Universität von meinem Institut angeboten wurde, wollte ich noch mehr neue Eindrücke sammeln und nicht nur auf bereits ausgetretenen Pfaden unterwegs sein. Da kam es mir gelegen, dass das Soziologie-Institut meiner Universität auch andere Partneruniversitäten in spannenden Ländern hat.

In meiner Bewerbung um ein Auslandssemester hatte ich die Möglichkeit, drei gerankte Wünsche für einen Platz zu äußern. Meinen dritten Platz hat dabei die Hauptstadt Georgiens, Tbilissi belegt. Georgien liegt östlich der Türkei am schwarzen Meer und wird im Norden von Russland benachbart. Ich selbst konnte schon 2018 auf einer langen Rucksackreise meine Fußstapfen im georgischen Asphalt lassen. Damals hat mich das Land sehr begeistert. Mir haben nicht nur die Unterschiede zwischen Stadt und Land gefallen, sondern auch das klimatische Facettenreichtum des Landes. Badestrand im Westen, Skipisten im Norden, grüne Weideflächen im Südwesten und Wüste im Südosten. Die Kultur und die Menschen vor Ort haben mir den Rest gegeben. Georgien strebt mittelfristig einen Beitritt in die EU an, und so durchlebt das Land gerade einen weiteren Wandel in ihrer Geschichte.

Meinen zweiten Platz belegte die Studierendenstadt Kaunas in Litauen. Auch hier konnte ich bereits die Nachbar- und Hauptstadt Vilnius besuchen und habe durch mein Ehrenamt in einer transnationalen NGO bereits einige litauer Originale kennenlernen dürfen, die (fast) alle vom Studieren in Ihrem Land geschwärmt haben. Hier würde mich besonders interessieren, wie sich die – im Vergleich zu Deutschland – fortgeschrittene Digitalisierung im Alltag auswirkt.

Meinen Platz 1 hat Moskau in Russland belegt. Ich hatte schon während der Schulzeit einige gute russische Freunde und konnte so quasi immer etwas in die Kultur „hineinschnuppern“. Während der letzten Jahre habe ich mich dann immer mehr für russische Musik und Filme begeistern können und 2019 habe ich schließlich angefangen, Russisch als Fremdsprache zu lernen. Eine Tortur, weil ich überhaupt kein Sprachentalent habe und deshalb nur müßig vorankomme. Aber immer, wenn ich in einem Film oder Lied etwas verstehen kann, bin ich wieder voller Motivation und Elan.

Mit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine veränderte sich natürlich schlagartig alles. Ich entschied mich gegen das Auslandssemester in Moskau und nachdem die Zusage aus Litauen kam auch gegen Kaunus. Wieso ich so entschieden habe und was seitdem geschehen ist, werde ich in meinem nächsten Blogbeitrag berichten.